Operationelle Massnahmen und Flottenerneuerung

Die konsequente Umsetzung der Umweltstrategie, basierend auf einem Massnahmenmix aus Flottenmodernisierung, technologischen Innovationen sowie Verfahrensoptimierungen in der Luft und am Boden, hat bei SWISS in den vergangenen Jahrzehnten zu einer deutlichen Effizienzsteigerung und einer substanziellen Verringerung von Lärm- und CO₂-Emissionen geführt. Es ist eine klare Entkoppelung der Transportleistung (Beförderung von Fluggästen und Fracht) und des Treibstoffverbrauchs ersichtlich.

Die türkisfarbene Linie stellt die Verkehrleistung dar, die grüne den Kraftstoffverbrauch. Die rote Markierung verdeutlich die gestiegene Effizienz.

Der spezifische Treibstoffverbrauch – ausgedrückt in Litern Kerosin, die für den Transport eines Fluggastes über 100 km verbraucht werden – konnte SWISS im selben Zeitraum um 27 % reduzieren. Der spezifische Treibstoffverbrauch für den Transport eines Fluggastes über 100 Kilometer lag 2023 bei 3,22 Litern. Dies entspricht 81 Gramm CO₂ pro Fluggastkilometer. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt der durchschnittliche CO₂-Ausstoss neuer Personenwagen bei etwa 130 g/km.

SWISS betreibt eine moderne Flugzeugflotte und investiert kontinuierlich in deren Erneuerung. Mit dem Airbus A220 fliegt SWISS ein Kurzstreckenmuster der neusten Generation. In dessen Entwicklung kamen die modernsten Technologien bei Triebwerken, Systemen und Materialien zum Einsatz. Die Treibstoffeinsparung von rund 25 % gegenüber dem Vorgänger setzt neue Massstäbe im Bereich Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.

Auf der Airbus A320 Flotte werden zurzeit die älteren Flugzeuge nach und nach durch den modernen A320neo ersetzt. Neben zahlreichen kleinen und grossen Verbesserungen auf technischer Ebene und einer Neugestaltung der Kabine verhelfen die neuen Triebwerke mit Getriebefans zu Treibstoffeinsparungen von rund 20%.

Dank ihrer grossen Kapazität und Reichweite bietet die Boeing 777-300ER die Möglichkeit, zusätzlich zu den 320 Fluggästen die für den Wirtschaftsstandort Schweiz wichtige Luftfracht schnell, zuverlässig und effizient um den Globus zu transportieren. Als erste Passagierfluggesellschaft setzt SWISS auf ihren Boeing 777 Flugzeugen die innovative Oberflächentechnologie AeroSHARK ein. AeroSHARK ist eine gemeinsam von Lufthansa Technik und BASF entwickelte Oberflächentechnologie, die aus rund 50 Mikrometer grossen Rippen – den sogenannten Riblets – besteht. Sie imitiert gezielt die Eigenschaften der besonders strömungsgünstigen Haifischhaut und optimiert somit die Aerodynamik an relevanten Stellen des Flugzeugs, was wiederum zu einer Reduktion des Treibstoffverbrauchs und damit der CO₂-Emissionen führt.

Ab 2025 wird SWISS neue Flugzeuge vom modernen, hochwirtschaftlichen und emissionsarmen zweimotorigen Typ Airbus A350-900 einflotten und damit langfristig die noch vorhandenen Flugzeuge vom vierstrahligen Typ Airbus A340-300 ersetzen. Damit unterstreicht SWISS ihre Bestrebungen zu einem nachhaltigeren Flugbetrieb und hebt das Reiseerlebnis ihrer Fluggäste in allen Reiseklassen auf ein neues Niveau. 

SWISS setzt auf digitale Entscheidungshilfen, um im Flugbetrieb möglichst viel Treibstoff zu sparen. In Zusammenarbeit mit Google Cloud wurde eine Software entwickelt, die tagesaktuell errechnet, welches Flugzeug auf welcher Strecke einzusetzen ist, um die Vorzüge jedes Flugzeugs optimal nutzen zu können und in der Summe möglichst wenig Treibstoff zu verbrennen. Sowohl vor als auch während des Fluges werden die Routen und Reiseflughöhen anhand neuester operationeller und meteorologischer Daten kontinuierlich optimiert. Dafür stehen den Dispatchern und Pilot:innen die neuesten digitalen Mittel zu Verfügung. Nach jedem Flug werden zudem detaillierte Daten des Fluges systematisch ausgewertet und eingesetzt, um das System noch weiter zu verbessern. Die Wirkung von operationellen Massnahmen wie zum Beispiel dem Abschalten von Triebwerken zum Rollen kann somit analysiert und genau beziffert werden. 

SWISS pflegt in verschiedenen Fachbereichen einen engen Austausch mit Industrie und Forschung. Sie führt im Rahmen von Single European Sky angewandte Forschung durch und setzt sich für eine wenig fragmentierte Luftraumstruktur ein, sodass die Flugzeuge ohne unnötige Umwege, auf den optimalen Flughöhen und mit kontinuierlichen Sinkflügen zu ihrem Bestimmungsort fliegen können.