SWISS verbessert Betriebsergebnis um CHF 376 Mio.
11.03.2005
Bei einem konsolidierten Betriebsertrag von CHF 3 642 Mio. erzielte Swiss International Air Lines (Konzern) im Geschäftsjahr 2004 ein Betriebsergebnis (EBIT) von minus CHF 122 Mio., nach minus CHF 498 Mio. vor Restrukturierungskosten im Vorjahr. Der EBIT für das Geschäftsjahr beinhaltet Sonderabschreibungen in Höhe von CHF 174 Mio. und einmalige Erträge im Umfang von CHF 163 Mio. SWISS schloss das Geschäftsjahr 2004 mit einem konsolidierten Nettoverlust von CHF 140 Mio. ab, nach minus CHF 687 Mio. inklusive der Kosten der Restrukturierung im Vorjahr.
Swiss International Air Lines (Konzern) erzielte im Geschäftsjahr 2004 einen Betriebsertrag von CHF 3 642 Mio. (Vorjahr: CHF 4 126 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich dabei um CHF 376 Mio. auf minus CHF 122 Mio. (Vorjahr: minus CHF 498 Mio. vor Restruktu-rierungskosten). Das Betriebsergebnis wurde durch Sonderabschreibungen für Wertberichti-gungen auf Regionalflugzeugen und auf Gebäuden mit insgesamt CHF 174 Mio. belastet. An-dererseits beinhaltet das Resultat auch einmalige Erträge von CHF 163 Mio. – bereits im zweiten Quartal resultierte aus der im HOLCO Rechtsfall erzielten Einigung ein Buchgewinn in Höhe von CHF 68 Mio. Dazu kamen im vierten Quartal insgesamt nochmals CHF 95 Mio., primär aus einer Anpassung des Rückstellungsbedarfs und aus einem einmaligen Ertrag für die Abgabe von Slots am Flughafen London Heathrow, für welche British Airways im vierten Quartal eine Teilzahlung leistete. Die rekordhohen Treibstoffpreise verursachten für das Jahr einen Zusatzaufwand von rund CHF 120 Mio.
Der Finanzaufwand belief sich im Jahr 2004 auf CHF 64 Mio. (Vorjahr: CHF 53 Mio.). Er erhöhte sich in der Berichtsperiode primär wegen höherer Aufwendungen für Flugzeuge im Fi-nanzleasing, welche aufgrund der Ablösung der Boeing MD-11 durch Airbus A340 anfallen. Aus der Annullation einer Flugzeugbestellung resultierte eine währungsbedingte Sonder-abschreibung von CHF 23 Mio. Der Finanzertrag in Höhe von CHF 70 Mio. ist zum grössten Teil bedingt durch nicht-liquiditätswirksame Fremdwährungsgewinne auf dem Fremdkapital und reflektiert damit den positiven Nettoeffekt des tieferen Dollars. Das konsolidierte Nettoer-gebnis lag bei minus CHF 140 Mio. – eine Steigerung um CHF 547 Mio. im Vergleich mit dem Vorjahresverlust von CHF 687 Mio.
Für das vierte Quartal 2004 weist Swiss International Air Lines (Konzern) einen EBIT von mi-nus CHF 123 Mio. (Vorjahresquartal minus CHF 90 Mio.) aus. Die Ergebnisse der beiden Berichtsperioden sind nicht vergleichbar, da sie verschiedene Sondereffekte beinhalten. Unter Ausklammerung dieser Effekte hat der Konzern den EBIT um fast CHF 50 Mio. verbessert.
„Das Ergebnis für 2004 ist nicht zufriedenstellend, obwohl operativ in jedem Quartal die Vor-jahresergebnisse übertroffen werden konnten“, kommentierte Christoph Franz, Präsident der Konzernleitung und CEO von SWISS das abgelaufene Geschäftsjahr. Franz weiter: „SWISS erzielte beachtliche Fortschritte in der Grössenordnung von zehn Prozent des Umsatzes. Dies unterstreicht, dass der eingeschlagene Weg erfolgsversprechend ist. Um jedoch die Wettbe-werbsfähigkeit nachhaltig zu erreichen, sind die im Januar angekündigten Massnahmen unab-dingbar.“
Positiver Cash Flow aus Betriebstätigkeit von CHF 189 Mio.
Cash Flow aus Betriebstätigkeit: Nach einem negativen Cash Flow von CHF 340 Mio. im Jahr 2003 erzielte SWISS im Jahr 2004 einen positiven Cash Flow von CHF 189 Millionen. Diese Steigerung von CHF 529 Mio. wurde dank erheblicher Verbesserungen sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite erreicht. Auch das aktive Cash Management trug wesentlich da-zu bei, den Abfluss liquider Mittel stark einzudämmen.
Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit belief sich auf CHF 5 Mio. (Vorjahr: CHF 45 Mio.). Im Zusammenhang mit Investitionen für Komponenten der Innenausstattung, Ersatzteile sowie Verbrauchsmaterial für die Flugzeugflotte flossen CHF 88 Mio. ab. Positive Cash Flows im Betrag von CHF 90 Mio. resultierten aus dem Transfer von Slots am Flughafen London Heath-row, der Reduktion von Bardepots im Zusammenhang mit der Rückgabe von Flugzeugen und dem Verkauf von Flugzeugen. Verschiedene weitere Investitionen und Desinvestitionen führ-ten netto zu einem Geldzufluss von insgesamt nochmals CHF 3 Mio.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit lag bei minus CHF 211 Mio. (Vorjahr: minus CHF 326 Mio.). Insgesamt CHF 151 Mio. an flüssigen Mitteln wurden gebraucht für die Amortisation von Finanzleasing-Verbindlichkeiten auf Flugzeugen. CHF 128 Mio. entfielen auf die Rückzah-lung von Fremdkapital. Weitere Mittelabflüsse resultierten aus ordentlichen Zinszahlungen für Finanzleasing-Verbindlichkeiten in Höhe von CHF 56 Mio. sowie aus Dividendenzahlungen an Minderheiten in Höhe von CHF 2 Mio. Demgegenüber standen Mittelzuflüsse im Gesamtbe-trag von CHF 126 Mio. Am 16. März 2004 hatte SWISS von der Barclays Bank einen Kredit von CHF 50 Mio. bezogen. Aufgrund einer Teilrückzahlung im vierten Quartal waren davon per Ende 2004 noch CHF 43 Mio. in den flüssigen Mitteln enthalten. Im vierten Quartal bezog SWISS von Unique (Flughafen Zürich AG) ein Darlehen von CHF 15 Mio. sowie CHF 61 Mio. aus dem besicherten CHF 325 Mio.-Betriebskredit, der im Oktober 2004 mit einem internatio-nalen Bankenkonsortium abgeschlossen worden war.
Per 31. Dezember 2004 beliefen sich die flüssigen Mittel auf insgesamt CHF 481 Mio., plus Festgeldanlagen von CHF 4 Mio. Zum Ende des dritten Quartals betrugen die flüssigen Mittel CHF 361 Mio. (plus Festgeldanlagen von CHF 5 Mio.). Am 31. Dezember 2003 waren es CHF 503 Mio. gewesen.
Innerhalb des Kreditrahmens stand SWISS per 31. Dezember 2004 zusätzliche Liquidität von CHF 89 Mio. zur Verfügung. Dieser Betrag variiert unter anderem in Abhängigkeit der Wech-selkurse von US-Dollar und Euro zum Schweizer Franken.
Zur Verringerung von Risiken aus Wechselkurs-, Zins- und Ölpreisschwankungen sichert sich SWISS mit branchenüblichen Hedging-Instrumenten ab. Angesichts der angespannten Liquidi-tätslage des Unternehmens verzichtete SWISS im abgelaufenen Geschäftsjahr aber über wei-te Strecken auf die Absicherung ihres Treibstoffbedarfs. Die rekordhohen Preise für Flugtreibstoff schufen im Verlauf des Jahres 2004 ein generell äusserst schwieriges Marktumfeld.
Nachdem SWISS im vierten Quartal 2004 den besicherten Betriebskredit erhalten und die Treibstoffpreise etwas nachgegeben hatten, ging das hauseigene Risiko-Management neue Hedge-Positionen ein, um das Unternehmen gegen Preisschwankungen, insbesondere in den kritischen Wintermonaten, abzusichern. Per 31. Dezember 2004 hatte SWISS rund 27% ihres Treibstoffbedarfs für die kommenden 12 Monate abgesichert.
Eigenkapitalquote leicht verbessert, Nettoverschuldung reduziert
Das Eigenkapital des Konzerns lag per 31. Dezember 2004 bei CHF 848 Mio. (Vorjahr: CHF 1 022 Mio.). Trotzdem verbesserten sich die Bilanzrelationen aufgrund der Bilanzverkürzung und der Redimensionierung des Unternehmens. Die Eigenkapitalquote stieg auf 27.2%, ein leichtes Plus von 0.8 Prozentpunkten gegenüber Ende 2003. Deutlich verbessert wurde die Netto-Finanzverschuldung, welche von CHF 703 Mio. auf CHF 594 Mio. sank. Diese Redukti-on der Verschuldung erzielte SWISS trotz Investitionen in zwei neue Airbus A340.
Am 31. August 2004 verlängerte eine Gruppe von 29 Aktionären, welche 86.1% der Gesamt-zahl ausstehender Aktien vertreten, die Verkaufssperre für die anlässlich der Kapitalerhöhung zur Gründung der SWISS gezeichneten Aktien bis Ende August 2005.
Durchschnittserträge unter Druck, RASK positiv
Trotz der wirtschaftlichen Erholung in Europa hält der branchenweite Druck auf den Ertrag pro Passagierkilometer (Yield) in Europa an. Das Marktumfeld ist von anhaltenden Überkapazitä-ten und einer fortschreitenden Preiserosion geprägt. Die wachsende Zahl der im Markt aktiven Billigfluggesellschaften hat den Wettbewerbsdruck verschärft – auch in der Schweiz haben sich einige Anbieter etabliert: In Zürich ist der Marktanteil der Billigfluggesellschaften von 4% im Jahr 2002 auf 14% der Passagiere im Jahr 2004 gestiegen.
Positiv entwickelt sich bei SWISS aber der Ertrag pro angebotenem Sitzkilometer (RASK). Dieser ergibt sich aus der Auslastung und dem Ertrag pro Passagierkilometer und ist in Ver-bindung mit dem CASK (den Kosten pro angebotenem Sitzkilometer) von zentraler Bedeutung für das operative Ergebnis des Unternehmens. Im ersten Halbjahr 2004 steigerte SWISS ihren RASK im Vergleich mit der gleichen Vorjahresperiode um 3.6%. Im zweiten Halbjahr 2004 resultierte gar eine Verbesserung um 3.9% und für das Gesamtjahr ein Plus von 3.8%. Im RASK enthalten sind die Treibstoffzuschläge, welche SWISS seit Mai 2004 auf ihren Flugti-ckets erhebt. Im Einklang mit der Branche wurden diese angesichts stark gestiegener Treib-stoffpreise im Verlauf des Jahres 2004 stufenweise eingeführt.
Die positive Entwicklung beim RASK ist auf verschiedene Massnahmen zur Steigerung der Erträge zurückzuführen. So etwa die bereits umgesetzten Anpassungen im Streckennetz. Mit einem verfeinerten Modell der Preisgestaltung und Ertragssteuerung (Revenue Management) konnten überdies zusätzliche Ertragspotentiale erschlossen werden.
Verbesserte Kostenstruktur
SWISS hat ihre Kosten im Laufe des vergangenen Jahres deutlich gesenkt, um eine im inter-nationalen Konkurrenzvergleich verbesserte Kostenbasis zu schaffen. Erste positive Effekte der Restrukturierungsmassnahmen zeigten sich zwar bereits zum Ende des Jahres 2003 in den Kennzahlen, voll zum Tragen kamen diese aber erst im Laufe des Jahres 2004.
SWISS senkte die Stückkosten, d.h. die Kosten pro angebotenem Sitzkilometer (CASK), im ersten Halbjahr 2004 um 2.2% unter den Wert der Vorjahresperiode. Bedingt durch die höhe-ren Preise für Flugtreibstoff stieg der CASK im zweiten Halbjahr jedoch im Vergleich zur Vor-jahresperiode um 2.7% (bei Ausklammerung der Treibstoffkosten, läge der CASK für das zwei-te Halbjahr aber 3.2% unter dem Wert aus der gleichen Vorjahresperiode).
Obwohl die erheblichen Kostensenkungsmassnahmen bereits deutliche Verbesserungen brachten, muss der CASK weiter gesenkt werden, speziell vor dem Hintergrund der sich auch in diesem Jahr fortsetzenden Preiserosion.
Der Materialaufwand, welcher unter anderem die Kosten für den technischen Unterhalt der Flotte sowie den Aufwand für Flugtreibstoff und die Bordverpflegung beinhaltet, belief sich im Geschäftsjahr 2004 auf CHF 1 020 Mio. (Vorjahr CHF 1 262 Mio.). Dabei verursachten die rekordhohen Treibstoffpreise einen Zusatzaufwand von rund CHF 120 Mio. und neutralisierten damit einen Teil der Restrukturierungserfolge: Während ein Teil der Kosteneinsparungen auf die Reduktion des Geschäftsvolumens zurückzuführen ist, konnte SWISS auch die Stückkos-ten massgeblich senken. Mit Effizienzsteigerungen hat SWISS die Kosten für Wartung und Unterhalt deutlich reduziert. Weitere Einsparungen wurden mit der Ablösung der Boeing MD-11 durch die weniger wartungsintensiven Airbus A340 erzielt. Bei der Borddienstleistung fand SWISS mit den Lieferanten eine neue Form der Zusammenarbeit. Diese ermöglichte in Ver-bindung mit der Einführung des neuen Europakonzepts beträchtliche Einsparungen.
Der Dienstleistungsaufwand betrug in der Berichtsperiode CHF 1 170 Mio. (Vorjahr: CHF 1 401 Mio.) und entwickelte sich je nach Kostenposition unterschiedlich: Die Abnahme der Abfertigungs- und Landegebühren ist auf die Reduktion der Passagierzahlen zurückzuführen. Diese Volumenreduktion wirkte sich auch auf die Vertriebskosten aus. Mit der Aufhebung der Kommissionszahlungen, welche in einigen ausländischen Märkten bereits im Laufe des Jahres 2004 umgesetzt wurde, und der verstärkten Nutzung des Internet reduzierten sich die Kosten des Vertriebs weiter. Mit dem neuen Distributionsmodell wurden am 1. Januar 2005 die bishe-rigen Kommissionszahlungen von SWISS an die Reisebüros auch in der Schweiz aufgehoben. Die Reisebüros verrechnen ihre Dienstleistung dem Kunden neu direkt. Damit folgt die Flug-gesellschaft einem weltweiten Wandel in der Luftfahrtindustrie. Da sich die Anzahl Flüge im Berichtsjahr deutlich verringerte, resultierten auch tiefere Flugsicherungsaufwendungen. Die im Chartergeschäft angefallenen Passagiertaxen sanken im Einklang mit der geringeren An-zahl durchgeführter Charterflüge.
Der Personalaufwand betrug in der Berichtsperiode CHF 774 Mio. (Vorjahr: CHF 958 Mio.). Die Zahl der Vollzeitstellen reduzierte sich per 31. Dezember 2004 auf 6 625. Dies sind 339 Stellen weniger als Ende September und 1 447 Stellen (minus 17.9%) weniger als Ende 2003. Die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten (umgerechnet auf Vollzeitstellen) ging im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr aber noch stärker zurück. Weil ein Grossteil der im Jahr 2003 abgebauten Stellen erst mit dem Auslaufen von Kündigungsfristen im vierten Quartal wegfiel, war die Zahl der im Durchschnitt Beschäftigten im Jahr 2003 deutlich höher als im abgelaufe-nen Geschäftsjahr. Die Personalkosten für 2004 reduzierten sich im Vorjahresvergleich denn auch um 19.2%. Weitere Effizienzsteigerungen sind jedoch notwendig. Die 6 625 Vollzeitstel-len verteilten sich auf weltweit 7 909 Mitarbeiter.
Sonderabschreibungen für Wertberichtigungen auf Regionalflugzeugen und auf Gebäuden haben die Erfolgsrechnung 2004 mit insgesamt CHF 174 Mio. belastet.
Die Verluste aus dem Verkauf von Anlagevermögen von CHF 6 Mio. (Vorjahr: CHF 13 Mio.) beziehen sich auf Buchverluste beim Verkauf von drei Flugzeugen des Typs Saab 2000.
Gesteigerte Auslastung
SWISS beförderte im Jahr 2004 rund 9.2 Mio. Passagiere. Es wurden 143 650 Flüge durchge-führt, die zu durchschnittlich 74.9% ausgelastet waren. Dies sind 2.5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auf den Europastrecken steigerte SWISS den Sitzladefaktor (SLF) um 1.2 Pro-zentpunkte auf 60.8%. Im Interkontinentalgeschäft resultierte ein deutliches Plus von 3.3 Pro-zentpunkten auf eine Auslastung von 81.3%.
Während sich bei SWISS das Geschäft auf der Langstrecke äusserst positiv entwickelte, ist die Auslastung im Europageschäft nach wie vor nicht zufriedenstellend. Insbesondere in den grösseren europäischen Hauptmärkten macht sich der Angebots- und Preisdruck der Billig-fluggesellschaften auch bei der Auslastung deutlich bemerkbar.
Im vierten Quartal lag die Auslastung bei 74.3%, ein leichtes Minus von 0.7 Prozentpunkten gegenüber der Vorjahresperiode. In Europa betrug der SLF 56.8%, 4.9 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresquartal. Im Interkontinentalverkehr konnte SWISS ihre Auslastung im vierten Quartal um 2.0 Prozentpunkte auf 82.4% steigern.
Das Frachtgeschäft entwickelte sich weiter positiv. Insgesamt 208 165 Tonnen Fracht trans-portierte Swiss WorldCargo im Jahr 2004 und hat damit 1.14 Mia. Frachttonnenkilometer er-bracht. Der interkontinentale Frachtladefaktor (Volumen) lag bei 86.3%, 1.9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Das Frachtgeschäft steuert einen wesentlichen Deckungsbeitrag zum Konzernergebnis bei und hat nachhaltige Wachstumsperspektiven. In Zusammenarbeit mit MNG Airlines hat Swiss WorldCargo Ende Oktober 2004 denn auch einen neuen Luftfracht-service zwischen Karatschi, Istanbul und Zürich lanciert. Im Januar 2005 kam Riad dazu. Der Vollfrachter vom Typ Airbus A300 wird von MNG Airlines betrieben.
Weitere Verbesserungen und Effizienzgewinne unabdingbar
Mitte Januar 2005 präsentierte SWISS ein Massnahmenpaket, welches die Voraussetzungen schafft für das nachhaltige Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit.
Christoph Franz: „Die Überkapazitäten im weltweiten und speziell im europäischen Luftver-kehr, der sich verschärfende Wettbewerb insbesondere durch Low Cost Carrier und die damit verbundene Preiserosion, aber auch die anhaltend hohen Preise für Flugtreibstoff sind Markt-gegebenheiten, denen sich SWISS aktiv stellt. Nur mit weiteren Effizienzsteigerungen und dem Umstellen auf kostendeckende Produktionsstrukturen in Basel und Genf kann SWISS die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig erreichen und damit den nötigen Handlungsspielraum für Investitionen und zukünftiges Wachstum schaffen. Diesen Weg werden wir mit aller Konse-quenz gehen.“
SWISS will sich noch stärker auf profitable Märkte fokussieren und mit weiteren Massnahmen die Produktivität steigern und wettbewerbsfähige Strukturen schaffen. Die Marktposition im Heimmarkt Schweiz soll über den attraktiven Hub in Zürich gestärkt werden. Der Flugplan am Hub Zürich wird erhalten bleiben und soll über Codeshares ausgebaut werden. Dazu gelangen in Zürich tendenziell grössere Flugzeuge zum Einsatz. Dies bringt den Kunden Vorteile und gibt SWISS aufgrund tieferer Kosten pro angebotenem Sitzplatz mehr Handlungsspielraum im Wettbewerb mit den Billigfluggesellschaften. Das vorhandene Ertragspotential soll noch besser ausgeschöpft werden.
Die Angebote in Genf und Basel werden auf kostendeckende Produktionssysteme umgestellt. Flüge, die SWISS als Folge davon nicht mehr in Eigenregie bedient, sollen weitestgehend von Partner-Airlines übernommen werden, damit den Kunden weiterhin ein attraktiver Flugplan angeboten werden kann.
Für die Strecke Genf-Paris wurde mit Air France eine Partnerschaft vereinbart. Im Laufe des Sommerflugplans 2005, spätestens aber auf den 1. Mai, wird auf den zehn täglichen Air Fran-ce Flügen ein Codeshare-Abkommen eingeführt. SWISS stellt ihre eigenen Flüge ein. Damit erweitert sich das Angebot für SWISS-Kunden von sechs auf zehn Flüge täglich.
Die geplanten Anpassungen am Streckennetz führen zu einer Reduktion der Flotte um min-destens 13 Flugzeuge im Segment der Regionalflieger. Welche Flugzeugtypen von der Flot-tenreduktion betroffen sein werden, ist Gegenstand laufender Verhandlungen mit möglichen Partner-Airlines und potentiellen Käufern der in Frage kommenden Flugzeuge.
Weitere Einsparungen werden in den laufenden Verhandlungen der Gesamtarbeitsverträge (GAV) erwartet. Alle Mitarbeitenden von SWISS, sei es Cockpit, Kabine, Boden oder Füh-rungskräfte, sollen durchgängig produktiver eingesetzt werden können. Neben Effizienz- und Produktivitätssteigerungen werden wettbewerbsorientierte Gehaltsstrukturen gefordert.
Substantielle Kostensenkungen sollen auch durch nochmalige Vertragsverhandlungen mit allen Zulieferern erzielt werden. Weiterhin grosse Probleme bereiten hier speziell die noch immer viel zu hohen Kosten für die externe Wartung der Lang- und Mittelstreckenflotte. Trotz der seit nunmehr 18 Monaten laufenden Anstrengungen konnten die angestrebten Kostenre-duktionen in diesem Bereich noch nicht realisiert werden. Swiss International Air Lines AG und SR Technics Switzerland haben den Entscheid über ihre Auseinandersetzung betreffend der Auslegung des geltenden Unterhaltsvertrags (Full Support Contract) einem Schiedsgericht gemäss der Schiedsordnung der Internationalen Handelskammer (IHK) übertragen. Parallel dazu laufen die bilateralen Verhandlungen weiter.
Bereits in der Umsetzungsphase befindet sich die zum 1. März 2005 vorgenommene Auslage-rung des Informatikbetriebs zu Swisscom IT Services. SWISS fokussiert damit weiter auf ihr Kerngeschäft. Die Kosten für die IT-Infrastruktur können gesenkt und vormals fixe Kosten vari-abilisiert werden. Ausserdem werden damit Investitionsspitzen geglättet.
Mitte Februar gab SWISS die Reorganisation ihrer Call Centers für den Schweizer Markt be-kannt. Die Zusammenarbeit mit ihrer auf den Telefonverkauf spezialisierten, hundertprozenti-gen Tochtergesellschaft Mindpearl wird verstärkt. Als Folge werden drei der vier SWISS Call Centers in der Schweiz den Betrieb aufgeben. Das SWISS Call Center in Basel wird um min-destens zehn Arbeitsplätze ausgebaut. Für den Kunden wird weiterhin die gewohnt hohe Qualität garantiert. Bereits heute wickelt Mindpearl die Telefondienstleistungen für nahezu alle weltweiten SWISS Märkte mit Erfolg ab.
Der heute schon bestehende Personalüberhang in Teilbereichen des Unternehmens, die ge-plante Verkleinerung der Flotte und die Schritte zur Produktivitätssteigerung im gesamten Un-ternehmen sowie weitere Massnahmen werden zu einem Stellenabbau in der Grössenordnung von 800 bis 1000 Arbeitsplätzen führen. Für das davon betroffene Personal werden mit den Gewerkschaften möglichst sozialverträgliche Lösungen gesucht. Der Abbau wird über einen längeren Zeitraum bis spätestens Mitte 2006 erfolgen. Es wird damit gerechnet, dass rund ein Drittel des Stellenabbaus durch natürliche Fluktuation aufgefangen werden kann.
SWISS strebt eine Verbesserung der Nettokosten von insgesamt rund CHF 300 Mio. an. Die-ser jährlich wiederkehrende Effekt wird zum Jahr 2007 voll ergebniswirksam werden. Ohne eine zügige Umsetzung der im Januar beschlossenen Massnahmen würde SWISS aus heuti-ger Sicht im Jahr 2005 kein positives Betriebsergebnis erreichen.
Diese Medienmitteilung, eine Finanzpräsentation sowie den Aktionärsbrief finden Sie auch auf unserer Internetseite www.swiss.com unter der Rubrik “Über SWISS > Investor Relations”.