Grosse Verantwortung
Mit den Laufstegen der New York Fashion Week haben die Hangars am Flughafen Zürich, in denen die Flugzeuge von SWISS untergebracht sind, wenig gemeinsam. Anstatt glamouröse Abendroben für Dior und Yves Saint Laurent zu entwerfen, steht Isabelle Bitterli kurz vor 7 Uhr auf dem Standplatz 23 und wartet auf die Ankunft des verspäteten Airbus A330 aus Delhi.
Als Flugzeugmechanikerin bei SWISS Maintenance trägt Isabelle viel Verantwortung. Denn bevor ein Flugzeug starten darf, prüfen die 22-Jährige und ihr Team das Flugzeug auf Herz und Nieren. Ohne ihr Okay geht nichts.
«Neben der grossen Verantwortung, die mein Beruf mit sich bringt, ist es vor allem auch diese Ungewissheit vor den Checks, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert.»
SWISS Technikerin
Sofort begeistert
Auf einer Berufsmesse in Basel wurde Isabelle auf den Beruf der Flugzeugmechanikerin aufmerksam — und war sofort begeistert. Sie entschied sich für die vierjährige Polymechanikerlehre mit Fachrichtung Luftfahrzeugunterhalt. Nach der Grundausbildung bei Lufthansa Technik wurde sie von SWISS übernommen, wo sie seit ihrem erfolgreichen Abschluss 2014 im Schichtbetrieb arbeitet.
Endlich kann es losgehen. Als der Airbus A330 angerollt kommt, steht ihr eine gesunde Spannung ins Gesicht geschrieben. Mit der Vorgeschichte des Flugzeugs ist sie bestens vertraut.
«Früh- und Spätschicht wechseln sich in meinem Job ab. Die Arbeit auf dem Vorfeld ist dabei der Normalfall, allerdings bin ich auch gerne mal im Hangar, wo grössere Arbeiten erledigt werden.»
Akribisch vorgehen
Noch während die Passagiere den Airbus A330 mit der Kennung HB-JHH verlassen, beginnt die junge Flugzeugmechanikerin mit dem ausgedehnten Aussencheck der Maschine. Ein Kollege widmet sich den Triebwerken und dem Fahrwerk, Isabelle umrundet unterdessen den Airbus und achtet dabei mit grösster Akribie auf Schäden, die während des Fluges entstanden sein könnten.
«Innerhalb eines Teams bin ich mitverantwortlich, dass der Flieger wieder freigegeben werden kann. Dieser Verantwortung bin ich mir sehr bewusst und deshalb auch entsprechend bemüht, jederzeit grossartige Arbeit abzuliefern», sagt sie, zieht am Rumpf eine einzelne Schraube nach, wechselt ein paar Worte mit dem Kapitän und macht sich dann auf, um in der Kabine noch eine defekte Leuchte auszuwechseln.
«Die Crew hat mir bereits vorab viele Inputs gegeben. Worauf ich während meines Checks aber letztlich stossen werde, zeigt sich immer erst vor Ort.»
Boeing 777 und Airbus A220
An ihrer Arbeit bei SWISS gefallen ihr vor allem die Vielseitigkeit, die Teamarbeit und die Tatsache, dass man der weiten Welt des Reisens täglich sehr nahe ist.
Langweilig wird ihr dabei nicht so schnell. Mit der Boeing 777-300ER und dem Airbus A220, die seit 2016 Teil der SWISS Flotte sind, kann sie auch ganz unterschiedliche Flugzeugmuster kennenlernen.
Um 12.55 Uhr hebt HB-JHH durchgecheckt und planmässig ab – mit Destination Chicago.
Publikationsdatum: 07.12.23