S̄wạs̄dī – herzlich willkommen an Bord! Eine perfekte Begrüssung auf Thailändisch und dazu noch die besten Tipps für Bangkok – von einem SWISS Cabin Crew Member? Wer von Zürich nach Bangkok reist, könnte genau das erleben. Doch hinter diesem Gruss steckt mehr:
Auf den SWISS Flügen nach Indien, Thailand, Japan und China verstärken jeweils vier «International Cabin Crew Member» die Schweizer Kabinenbesatzung in der SWISS Economy und Business Class. Neu werden sie zudem auf Flügen nach Indien und künftig an weiteren Basen in der SWISS First im Einsatz sein.
Die internationalen Flugbegleiter:innen sind in ihrem Heimatland stationiert und dennoch ein fester Teil der SWISS Familie. Mit rund 200 Kolleg:innen bilden sie eine kulturelle Brücke. Sie unterstützen sprachlich, vermitteln kulturelle Besonderheiten und geben den Gästen wertvolle Tipps und Empfehlungen zum Reiseziel.
Ein Team, viele Kulturen
Kiki, Kai, Yoshika, Sam, Rachita, Swathi, Maya und Nana sind Teil dieses Teams. Als wir die acht an einem sonnigen Dienstagnachmittag im Operation Center 1 treffen, ist die Atmosphäre entspannt, die Harmonie untereinander spürbar. Man kennt sich von den vielen Aufenthalten hier im Crewhotel am Flughafen Zürich – das zweite Zuhause der SWISS International Cabin Crew. Ihre Arbeit ist eine Passion: «Es ist eine einzigartige Erfahrung, mit Menschen aus aller Welt zusammenzuarbeiten und dabei die Werte von SWISS zu vermitteln», sagt Kiki aus Shanghai, die seit über zwölf Jahren für SWISS fliegt.

Ausgewählt unter Tausenden
Viele der Mitglieder träumen seit ihrer Kindheit vom Fliegen. Für sie ist es ein Privileg, bei einer renommierten Airline wie SWISS zu arbeiten. «Ich sah eine Anzeige in einer thailändischen Zeitung und dachte, das ist meine Chance», erzählt Maya aus Bangkok, die unter 4’800 Bewerber:innen als eine von zehn ausgewählt wurde. Sie arbeitet seit 14 Jahren bei SWISS und hat diesen Schritt nie bereut. Rachita aus Delhi, die sich mit ihren 16 Dienstjahren scherzhaft als «Dinosaurier» der Crew bezeichnet, fügt hinzu, dass die Schweiz nicht zuletzt aufgrund der Bollywood-Filme für viele Inder:innen eine Traumdestination sei.
Das Interesse ist gross, für eine internationale Airline wie SWISS arbeiten zu können. Um die Chancen zu erhöhen, gibt es in den asiatischen Ländern spezielle Institute, die die Bewerber:innen auf die Gespräche mit der Fluggesellschaft vorbereiten. «Hier lernen wir alles – von der richtigen Körpersprache bis zu den Grundlagen der Luftfahrt», sagt Swathi aus Mumbai.
Die Kunst der Kommunikation
Neben Fachwissen ist vor allem Kommunikation entscheidend für einen gelungenen Flug. Die SWISS International Cabin Crews sprechen nicht nur die Sprache der Gäste aus dem Reiseland – sie verstehen auch die kulturellen Feinheiten und wissen, worauf es ankommt. «Wenn man die Unterschiede versteht, kann man sich besser um die Passagiere kümmern und eine entspannte Atmosphäre schaffen», sagt Kiki aus Shanghai.
Yoshika aus Tokio ergänzt: «Viele Japaner:innen fühlen sich durch die Sprachbarriere eingeschüchtert. Sie sind erleichtert, wenn sie ein Crewmitglied sehen, das Japanisch spricht.» In vielen asiatischen Ländern äussern Passagiere ihre Wünsche zudem oft zurückhaltend. Umso wohltuender ist es für sie, nach einer langen Reise in ihrer Muttersprache begrüsst zu werden.
Sam aus Bangkok kennt diese Zurückhaltung nur zu gut und erinnert sich an eine Situation, in der seine Mutter während eines gesamten Fluges nach Zürich nicht wagte, etwas zu fragen. Deshalb bringt er thailändischen Passagieren gerne auch ungefragt ein Wasser oder geht aktiv auf sie zu. Swathi aus Mumbai teilt ähnliche Erfahrungen: «Viele indische Passagiere sind älter und eher schüchtern. Sie sprechen oft kein Englisch und entspannen sich erst, wenn sie merken, dass wir aus demselben Land kommen», erklärt sie. Mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu: «Aber sie lieben SWISS - besonders den Service und das Essen. Vor allem, wenn ich scherze, dass ich es selbst gekocht habe.»
Das Briefing vor dem Flug ist entscheidend
Kulturelle Unterschiede machen sich nicht nur in der Kommunikation mit den Gästen bemerkbar, sondern auch im Service. Dies müsse auch der SWISS Cabin Crew aus der Schweiz erklärt werden, sagt Yoshika aus Tokio.
«Wir unterstützen unsere Schweizer Kolleg:innen nicht nur sprachlich, sondern vermitteln auch kulturelle Gepflogenheiten.»
Ein Beispiel ist das japanische Konzept Omotenashi – eine zurückhaltende, aber dennoch aufmerksame Gastfreundschaft. «Verschüttet man versehentlich Wasser, entschuldigt man sich lieber einmal zu oft als zu wenig». Auch das richtige Servieren von grünem Tee ist eine Kunst. Deshalb zeigt sie ihren Schweizer Kolleg:innen, wie man ihn traditionell reicht – ein Zeichen der Wertschätzung.
Auch in Indien ist Gastfreundschaft tief verwurzelt. Swathi aus Mumbai erklärt: «In Indien leben wir nach dem Prinzip Atithi Devo Bhava – ‚Der Gast ist Gott‘.“ Direkte Absagen gelten als unhöflich. Statt einfach Nein zu sagen, suchen die Crews nach Alternativen – eine Technik, die die indischen Cabin Crew Member liebevoll «Touch the Galley and Go» nennen: einmal in die Bordküche, kurz «nachsehen» und mit einer Lösung zurückkehren. «Das gibt dem Gast das Gefühl, dass man sich wirklich bemüht hat», sagt Swathi.
Gerade deshalb ist das Briefing mit der gesamten Besatzung unerlässlich. Hier kommt die rund zehn- bis vierzehnköpfige Cabin Crew zum ersten Mal zusammen, um wichtige Details zum Flug zu besprechen. Neben operativen Abläufen und Wetterinformationen stehen auch kulturelle Gepflogenheiten der Passagiere im Fokus, erklärt Kai aus Shanghai. So lassen sich Missverständnisse von vornherein vermeiden.

Die Noodle-Soup-Situation
Ein solches Missverständnis kennt Kai nur zu gut. Er nennt es scherzhaft die «Noodle Soup Situation»: Chinesische Passagiere holen sich ihre Nudelsuppe oft selbst aus der Bordküche. «Unsere Schweizer Kolleg:innen sind dann überrascht, wenn sie sehen, dass Passagiere die Küche betreten und sich selbstständig heisses Wasser rauslassen». In China ist das jedoch völlig normal und keineswegs unhöflich gemeint. An vielen öffentlichen Orten, wie auch in Bahnhöfen, gibt es heisses Wasser zur Selbstbedienung.
Auch bei den Inhaltsstoffen der Speisen gibt es unterschiedliche Auffassungen, die von den Crews vorgängig erklärt werden müssen. Während in Indien «vegetarisch» auch ohne Eier gemeint ist – im Gegensatz zum westlichen Verständnis – sind sich thailändische Passagiere unsicher, ob laktosehaltige Zutaten im Curry enthalten sind.
Kultur geht durch den Magen
Klar ist: Essen ist ein essenzieller Teil des Flugerlebnisses – unabhängig davon, aus welcher Ecke der Welt man kommt. Daher bemüht sich SWISS, für jeden Geschmack etwas zu bieten. Neben Schweizer Gerichten werden auch traditionelle Getränke und Speisen aus den asiatischen Ländern serviert – von Oolong-Tee über Curry-Gerichte bis hin zu chinesischen Nudelsuppen. Das kommt gut an, wie Kai aus Shanghai erklärt: «Chinesische Gäste bevorzugen Reis- und Fleischgerichte, während Schweizer Passagiere gerne Brot, Käse und Butter mögen.» SWISS sorgt dafür, dass beide Vorlieben abgedeckt werden.
Entschuldigung, wo ist der Fitnessraum?
Wenn Kulturen aufeinandertreffen, kann es auch zu amüsanten Situationen kommen. Manche Passagiere sind kreativ, wie uns die SWISS International Cabin Crews erzählen. «Einmal fragte ein Passagier mitten im Flug, wo denn der Fitnessraum sei», sagt Swathi aus Mumbai. «Wir mussten ihm dann behutsam erklären, dass das in 10'000 Metern Höhe leider nicht möglich ist.» Ein anderer Passagier packte auf dem Langstreckenflug seine Yogamatte aus und begann vor der Bordtoilette mit Dehnübungen.
Nana aus Bangkok erzählt von einer Begegnung, die die Bedeutung der SWISS International Cabin Crew unterstreicht: «Während ich in der Economy Class arbeitete, kam eine Passagierin aus der First Class nach hinten und fragte nach einem Paracetamol.» Der Grund? «Sie hatte vorne keine thailändische Flugbegleiter:in gesehen.» Natürlich wurde geholfen. Es sind solche Momente, die die besondere Rolle der internationalen Flight Attendants zeigen – eine Mischung aus tiefem Verständnis und hoher Professionalität, stets begleitet von einer Prise Humor und Leichtigkeit.
Ein Leben zwischen zwei Welten
Noch etwas macht die SWISS International Cabin Crews besonders: Obwohl sie im Ausland stationiert sind, sind sie wahre Schweiz-Kenner:innen. Tief mit ihrem Heimatland verbunden, geniessen sie gleichzeitig die Zeit im Land der Berge und Seen. «In China ist alles sehr praktisch, aber auch hektisch. Deshalb liebe ich es, nach Zürich zu fliegen – hier ist alles viel ruhiger und entspannter.» Gelegentlich haben auch ihre Familien die Möglichkeit, mitzureisen, berichten unsere Gesprächspartner:innen.
Die Work-Life-Balance macht den Job attraktiv. Man erlebt beide Welten, sagt Swathi aus Mumbai. Für Rachita aus Delhi ist es eine Chance, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln: «Man wird offener für neue Perspektiven. Es geht nicht nur um den Service an Bord – es geht darum, Menschen zu begegnen, ihre Geschichten zu hören und mit ihnen zu interagieren.»
Der Austausch mit Schweizer Kolleg:innen bereichere den Arbeitsalltag zusätzlich, erzählt Kai. Es sei immer schön, ein paar Wörter von ihnen zu lernen und ihnen chinesische Begrüssungen beizubringen. Mit jedem Flug verstehe man die andere Kultur ein wenig besser. Angela aus Bangkok schätzt besonders die Offenheit ihrer Kolleg:innen.
Hierarchien spielen in der Crew kaum eine Rolle. «Bei jedem Flug lerne ich neue Leute kennen. Bei SWISS hilft jeder jedem, auch über die Klassen hinweg», sagt Maya aus Bangkok. Und schmunzelnd fügt sie hinzu: «Dass mir ein Captain die Tasche trägt, hätte ich bei anderen Airlines nicht erlebt.»
Reisebegleiter der Lüfte
Wohlverdient möchte man meinen. Denn die SWISS International Cabin Crews sind mehr als nur das Bindeglied zwischen Europa und Asien. Sie tragen massgeblich dazu bei, dass sich Passagiere an Bord nicht nur sicher, sondern auch verstanden und willkommen fühlen.
Also: Falls du auf deinem nächsten Flug ein internationales Crewmitglied siehst – sprich es an! Sie teilen gerne ihre Kultur und wertvolle Reisetipps mit dir.
Wir wünschen einen guten Flug und many happy landings!
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Text & Fotos: Tanja Fegble
Veröffentlicht am 25. Februar 2025