Warum hissen wir im Juni die Regenbogenflagge vor unserem Hauptsitz und wechseln auf unseren Social Media Kanälen unser rotes SWISS Logo in ein buntes?
Alana: SWISS ist ein weltoffenes Unternehmen, das Kulturen und Volkswirtschaften miteinander verbindet. Deswegen sind Vielfalt und Gleichberechtigung seit jeher wichtige Bestandteile unserer SWISS Kultur. Anlässlich des 25-jährigen Pride Jubiläums im Jahr 2019 haben wir dann auch erstmals offiziell nach aussen Farbe bekannt und im Bereich LGBTIQ+ Diversität eine noch aktivere Haltung eingenommen.
Peer: Seit dieser initialen, klaren Positionierung hat sich bei uns Einiges getan und wir feiern diesen Juni als «Pride Month» zusammen mit der LGBTIQ+ Community auf verschiedene Art und Weise: Zum Beispiel laden wir eine Trans-Pilotin zu einer internen Podiumsdiskussion ein, haben zum Monatsauftakt als Community andere Abteilungen besucht um bei Kaffee und Gipfeli mit Kolleg:innen in den Dialog zu treten und nehmen an der Zürich und Bulle Pride teil. Demonstrativ zeigen wir als Firma unsere Verbundenheit mit der Community eben durch eine grosse Regenbogenflagge vor unserem Hauptsitz und der Logo-Änderung auf Social Media. Im Juli haben wir dann noch einen ganz besonderen Wettbewerb geplant. Es wird also kunterbunt!
Und wie engagieren wir uns als Firma ausserhalb des Pride Months Juni für die LGBTIQ+ Community?
Alana: Zum einen haben wir uns 2020 als Arbeitgeberin mit dem Swiss LGBTI Label zertifizieren lassen. Dieses hat zum Ziel, Inklusion von LGBTIQ+ Menschen und Diversity am Arbeitsplatz zu fördern. Mehr dazu (wie es dazu kam aber auch, wo wir in diesem Bereich noch Handlungsbedarf haben) erzählen wir im weiteren Verlauf dieser Blogreihe.
Zum anderen ist die Gleichbehandlung all unserer Mitarbeitenden für uns schon lange selbstverständlich. Alle haben das Recht, sich selbst zu sein. So unterscheiden unsere Personalrichtlinien grundsätzlich nicht zwischen gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Beziehungen. Alle Partner:innen unserer Mitarbeitenden – unabhängig von ihrem Geschlecht – profitieren gleichermassen von Angeboten für Mitarbeitende sowie Pensionskasse und Unfallversicherung.
Peer: Im Bereich Nachwuchs engagieren wir uns beim «Get connected» Netzwerk zum generationsübergreifenden Erfahrungsaustausch zwischen Studierenden, Young Professionals und Seniors. Dort wird der Austausch über LGTBIQ+-nahe Themen gelebt und die Vernetzung unter Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund gefördert.
Zudem sind wir seit vielen Jahren beim queeren Pink Apple Filmfestival dabei – dieses Jahr als stolze Hauptpartnerin. Auch mit dem Schweizer Lifestyle-Magazin für Gays und Friends «DISPLAY» kooperieren wir seit langem erfolgreich.
Und letztes Jahr haben wir verschiedene Mitarbeitende dazu eingeladen, öffentlich ihre Meinung zum Thema «Gleiches Recht für alle» kundzutun und ausserdem die inklusive Sprache eingeführt. Ein sensibler Sprachgebrauch trägt unserer Meinung nach als wichtiger Baustein zur Gleichberechtigung der Geschlechter bei, denn so werden Kundinnen, Mitarbeiterinnen und Menschen weiterer Geschlechter nicht nur „mitgemeint“, sondern gezielt angesprochen. Damit möchten wir zum Ausdruck bringen, dass Vielfalt und Inklusion bei SWISS nicht nur leere Worthülsen, sondern gelebte Realität sind.
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Peer, der Teil des Proud@SWISS Core-Teams ist, im Folgenden mehr über die Gründung und Aufgaben unseres internen Proud@SWISS Netzwerks.
Peer, was genau ist denn «Proud@SWISS»?
Proud@SWISS ist eine von Mitarbeiter:innen geschaffene LGBTIQ+ Community, die alle SWISS Kolleg:innen – ungeachtet ihrer sexuellen Identität und Orientierung – dazu einlädt, sich zusammenzufinden und, untereinander auszutauschen. Darüber hinaus bietet sie eine Anlaufstelle für jegliche persönliche Anliegen rund um das Thema LGBTIQ+.
Wie ist die Proud@SWISS Community entstanden?
Die Idee eines internen LGBTIQ+-Netzwerks entstand bereits nach unserer erstmaligen Teilnahme an der Zürich und Genf Pride im Jahr 2019. Im Rahmen unserer Zertifizierung mit dem Swiss LGBTI Label wurde die Gründung einer firmeninternen LGBTIQ+ Community ausserdem als Verbesserungsvorschlag empfohlen. Gesagt, getan!
Wer steckt hinter Proud@SWISS?
Aktuell sind wir im Core-Team eine kleine Gruppe von Kolleg:innen aus verschiedenen Abteilungen, die das Thema eigenständig und im Volontariat vorantreiben. Wir sind eng mit Human Resources sowie der Kommunikations- und Marketingabteilung vernetzt. Viele Massnahmen erarbeiten wir daher zusammen und setzen sie auch gemeinsam um.
Wir überlegen uns auch Aktivitäten rund um Themen, welche nicht nur für LGBTIQ+ Mitarbeitende spannend und von Interesse sind. Zudem suchen wir mit Menschen, welche dem Thema gegenüber vielleicht eher kritisch eingestellt sind, auch gezielt den Dialog und versucht, Vorurteile und Grenzen abzubauen.
Und was ist das Ziel der «Proud@SWISS» Community?
Ein Ziel ist es, intern sowie extern unsere Kultur der Offenheit, Vielfalt und Akzeptanz zu zelebrieren. Wir schaffen Bewusstsein durch Visibilität und bringen Menschen zusammen. Zum Beispiel organisieren wir diesen Pride Monat mehrere interne Events oder haben eine ehemalige Pilotin eingeladen, um bei uns über ihre Geschichte als Trans Pilotin zu referieren. Und selbstverständlich verleihen wir den Prides in Zurich und Bulle Flügel!
Bei all unseren Aktionen ist es uns ein grosses Anliegen, nicht nur das Positive hervorzuheben, sondern ganz gezielt auch dort anzusetzen, wo noch Aufholbedarf besteht. Für noch mehr Sichtbarkeit, Inklusion und Toleranz. Davon kann es nie genug geben.
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Auch wenn unsere Firmenkultur bereits von Diversität und Inklusion geprägt ist, so haben wir doch auch noch Handlungsfelder, bei denen wir uns noch weiter verbessern müssen und wollen, noch sind wir also nicht am Ziel.
Alana und Peer, wie geht es in Zukunft bei uns auf dem Thema Diversität und LGBTQI+ weiter?
Alana: Für die Zukunft möchten wir erreichen, dass unsere Belegschaft insgesamt auf allen Managementebenen diverser wird. Daran arbeiten wir mit verschiedenen Netzwerk- und Infoveranstaltungen. Und auch bei uns gibt es durchaus noch Bereiche, in denen ein offener Umgang mit dem Thema LGBTQI+ nicht für alle selbstverständlich ist. Hier möchten wir Brücken bauen und Hürden abbauen. Dazu trägt auch die Sensibilität und Auseinandersetzung mit dem Thema «Unconscious Bias» (unbewusste Vorurteile) bei, auf das wir aufmerksam machen und auch in der Vergangenheit bereits ein Referat veranstaltet haben.
Damit wir auch 2023 wieder das Swiss LGBTI Label entgegennehmen dürfen, welches dafür steht, dass wir Inklusion von LGBTI-Menschen und Diversity am Arbeitsplatz fördern, wird überprüft, ob auf ermittelte Handlungsfelder auch konkrete Handlungen gefolgt sind. Mit der Einführung der gendergerechten Sprache und der internen Proud@SWISS Community (siehe oben) haben wir bereits zwei dieser Felder verbessert.
Peer: Nachdem die Pandemie aus verschiedensten Gründen, wie zum Beispiel weniger persönliche Kontakte oder knappe finanzielle und personelle Ressourcen, unsere Bemühungen etwas verlangsamt hat, möchten wir nun mit der Proud@SWISS Community weiter durchstarten. Unser Ziel bleibt dabei, all unseren SWISS Kolleg:innen jetzt und in Zukunft ein starkes Zeichen der Gemeinschaft zu vermitteln. Dies allerdings nicht nur LGBTQI+ spezifisch, sondern im Rahmen unserer kulturfördernden Massnahmen auch mit anderen internen Interessensgruppen.
Publikationsdatum: 30.12.22