Die «Grüne Fee» der Schweiz: Absinth in den SWISS First Connoisseur Weeks

Der Absinth – aufgrund seiner charakteristischen grünen Farbe oft auch Grüne Fee genannt – ist ein hoch aromatischer Likör mit einer langen und bewegten Geschichte. In den anstehenden Connoisseur Weeks vom 21. August bis 3. September 2024, bei welchen SWISS First Gäste eine Auswahl an exqusiten Meeresfrüchten geniessen können, hat der Absinth einen besonderen Platz gefunden. Das Hauptgericht – Spaghettini mit Hummerbutter-Sauce und Garnelen – ist mit dem einzigartigen Geschmack von Absinth angereichert, und macht dieses so zu einem der Highlights der Seafood Weeks.

Vom Familienrezept zum globalen Erfolg

Die faszinierende Geschichte des Absinths lässt sich in den Westschweizer Jura, genauer gesagt zu der Familie Henriod aus Couvet im Val-de-Travers zurückführen. Es war ihr Familienrezept, kombiniert mit dem unternehmerischen Geist von Major Dubied und seinem Schwiegersohn Henri-Louis Pernod, welches 1797 den Grundstein für die erste Absinth-Destillerie in Couvet legte. Der Erfolg des Unternehmens führte 1805 zur Eröffnung einer noch grösseren Produktion in Pontarlier, Frankreich, und ebnete den Weg für den weltweiten Erfolg des Likörs.

Der umstrittene Aufstieg

Anfangs wurde Absinth als Heilmittel angepriesen, das bei Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen und Malaria helfen sollte. Soldaten, die im Algerienkrieg kämpften, erhielten Absinth oft als tägliches Stärkungsmittel. Ihre Rückkehr in die Heimat schürte die Begeisterung für diesen Geist in Frankreich und führte zu einem rasanten Anstieg von Produktion und Nachfrage.

Mit wachsender Beliebtheit wuchsen jedoch auch die Bedenken. Mangelnde Qualitätskontrollen in Bars und Restaurants führten zur Verbreitung minderwertiger Produkte, die den Ruf des Absinths schädigten und ihn mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung brachten.

Trotz dieser Herausforderungen blieb der Absinth beliebt. Sein einzigartiger Geschmack und seine Assoziation mit der Bohème-Szene machten ihn besonders bei Künstlern und Intellektuellen populär. Im späten 19. Jahrhundert erreichte seine Beliebtheit ihren Höhepunkt und verbreitete sich weltweit, von den USA über Lateinamerika bis nach Japan.

Ein Verbot mit historischen Folgen

Ein Wendepunkt kam 1905, als ein tragischer Mordfall in der Schweiz mit dem Konsum von Absinth in Verbindung gebracht wurde. Die öffentliche Meinung kippte und führte zu einem weitreichenden Verbot in vielen Ländern, darunter auch in der Schweiz, wo das Verbot sogar in der Bundesverfassung verankert wurde. Auch in Frankreich, der damaligen Hochburg der Absinth-Produktion, wurde 1914 ein Verbot erlassen.

Die Wiedergeburt eines Klassikers

Nach Jahrzehnten des Verbots und der Mystifizierung erlebte der Absinth in den 1990er Jahren eine Renaissance. Die Europäische Union erliess neue Richtlinien, die die Produktion unter bestimmten Bedingungen wieder erlaubten. Viele europäische Länder, darunter auch die Schweiz, hoben das Verbot auf. In den USA folgte man 2007, allerdings unter strengen Auflagen. Mittlerweile hat der Absinth seine kontroverse Vergangenheit hinter sich gelassen und erfreut sich erneut grosser Beliebtheit.

Yves Kübler von Kübler Absinthe war der erste, der die Produktion vom authentischen Absinth in der Schweiz nach dem Aufheben des Verbots in den frühen 2000er Jahren wiederbelebte. Geeignet nicht nur als Aperitif oder Digestif, sondern auch als wunderbare Ergänzung zu verschiedensten Rezepten, freuen wir uns deshalb, ihren renommierten Absinth, noch immer produziert in der Val-de-Travers Region, als Teil des Hauptgerichts unserer kommenden Connoisseur Wochen anbieten zu können.

Text: Jenny Messikommer

Bilder: SWISS, Kübler Absinthe

Publiziert am: 21. August 2024