#1 Das Weisse Haus: Kurioses und Krokodile
Am Weissen Haus gibt es kein Vorbeikommen. Touren erfordern eine gewisse Vorausplanung, aber einen kostenlosen Blick erhascht man an der Pennsylvania Avenue NW am Lafayette Square. Wem die Politik zu viel wird, dem bieten diese unterhaltsamen Facts eine Ablenkung:
- Weisses Haus ohne George Washington: Ja, richtig gehört! George Washington ist zwar der Namensgeber der Stadt, hat aber nie im Weissen Haus gewohnt. Er initiierte zwar den Bau, aber fertig gestellt wurde der Amtssitz der US-Präsidenten erst im Jahr 1800. Da war Nachfolger John Adams bereits im Amt und bezog als erster US-Präsident die Räumlichkeiten.
- Krokodil im Badezimmer: Das Weisse Haus hatte im Laufe der Zeit einige skurille Hausbewohner. John Quincy Adams bekam ein Krokodil geschenkt, das er in der Wanne des unfertigen Badezimmers im «East Room» hielt. Der Erzählung nach soll er gelegentlich unwissende Gäste mit diesem ungewöhnlichen Anblick im Bad überrascht haben. Doch nicht nur Alligatoren fanden hier Unterschlupf. Auch ein Papagei und zwei Tigerjungen hatten zweitweise ein Zuhause im Weissen Haus.
#2 Das Kapitol: Verloren gehen ist unmöglich
Sich im Zentrum der Stadt zu verlaufen, ist schwierig. Einst auf dem Reissbrett geplant, sind die Strassen vom Kapitol aus nach den Himmelsrichtungen (NW, SW, NE, SE) benannt und durchnummeriert. Ein Besuch beim Sitz des Kongresses lohnt sich, denn dieser kann kostenlos besichtigt werden. Wichtig: Touren vorab online reservieren. visitthecapitol.gov
#3 Old Supreme Court Chamber: Vorsicht Katze
Ein Besuch des Kapitol Gebäudes kann ein unheimliches Erlebnis sein. Eine "dämonische Katze" soll dort ihr Unwesen treiben, wie eine Reihe von Pfotenabdrücken auf dem Zementboden in der Nähe der Old Supreme Court Chamber beweist. Ein gut getarnter Geheimagent? Oder ein Fall für Mulder und Scully?
#4 Die Kathedrale und Darth Vader
Wusstest du, dass Darth Vader höchstpersönlich bei der imposanten Washington National Cathedral Wache hält? Der berühmt-berüchtigte gefallene Jedi wurde in den 1980er Jahren im Rahmen eines Zeichenwettbewerbs für Kinder als eines der Motive für eine neue dekorative Groteske an der Fassade der Kathedrale ausgewählt. Er befindet sich in guter Gesellschaft: Auch ein Waschbär, ein Yuppie-Geschäftsmann und ein Pazifist mit Gasmaske zieren die Fassade. Die sechstgrösste Kathedrale der Welt ist auch die letzte Ruhestätte von Woodrow Wilson, dem einzigen US-Präsidenten, der in Washington begraben liegt. cathedral.org
#5 Kostenlose Museen-Marathons
Der weltgrösste Museumskomplex befindet sich, Trommelwirbel, in Washington D.C. Die Smithsonian Institution beherbergt 19 Museen, Galerien und einen Zoo, die alle kostenlos besucht werden können. Hier könnte man einen ganzen Monat mit Kultur verbringen, ohne auch nur einen Dollar auszugeben! si.edu
#6 US-Hauptstadt ohne Wolkenkratzer
Wer in Washington ankommt, dem fällt schnell auf, dass die berühmte Skyline mit den Wolkenkratzern, wie man sie aus Städten wie New York kennt, fehlt. Ein verbreiteter Mythos besagt, der Grund sei, dass der Blick auf das Washington Monument erhalten bleiben soll. Tatsächlich geht dies auf eine Entscheidung des Kongresses zurück, die als "Height of Buildings Act" bekannt ist. Das erlassene Gesetz besagt, dass kein Gebäude höher sein darf als die Breite der Strasse, an der es steht, plus 6,1 Meter. Von der Regel ausgenommen sind das Washington Monument, die National Cathedral und der Turm des Old Post Office. Diese entstanden vor Inkrafttreten des Gesetzes oder befanden sich zu dieser Zeit bereits in der Planungsphase.
#7 Auf den Hund gekommen
Washington D.C. ist stolz darauf, den Ruf als Welthauptstadt der Hunde zu tragen. Gassigehen lässt sich mit dem Vierbeiner zum Beispiel im East Potomac Park entlang des Potomac Rivers. Oder wie wäre es mit einem Ausflug zur Theodore Roosevelt Island, die nur zu Fuss begehbar ist? Auch für Zweibeiner ein Erlebnis wert.
#8 Washington Monument und Lincoln Memorial: Zwei die sich ergänzen
Die Denkmäler in dieser Stadt erinnern an ehemalige Präsidenten und historische Schlachten. Besonders auffällig ist das Washington Monument, ein fast 170 Meter hoher Obelisk zu Ehren von George Washington. Das Monument ist kostenlos mit dem Aufzug zu erreichen, Tickets sollten jedoch im Voraus reserviert werden. Das Monument bietet vom Herzen der National Mall aus einen fantastischen Blick auf das beleuchtete Lincoln Memorial, die 5,8 Meter hohe Statue Abraham Lincolns.
Vom Lincoln Memorial aus kann man das Spiegelbild des Washington Monuments im so genannten Reflecting Pool bewundern. Eine perfekte Beziehung eben. Apropos: Bis der Eiffelturm 1889 fertiggestellt wurde, galt das Washington Monument als das höchste Bauwerk der Welt und ist immer noch das höchste Bauwerk mit steinernen Trägern.
#9 Drachenblut und Gourmet in Alexandria, dem kleinen Nachbarn
Eine kurze Fährfahrt vom Hafen in Washington bringt dich in nur 25 Minuten in die geschichtsträchtige Altstadt von Alexandria. Dort findest du die King Street mit Kopfsteinpflastern und Backsteingebäuden. Besuche das Stabler-Leadbeater Apothecary Museum, das Drachenblut, Rizinusöl und Alraunwurzeln beherbergt - genau wie in den Zaubertränken der Harry Potter-Bücher. Nicht nur die Apotheke ist hier ein historisches Highlight. Der Farmers Market, jeden Samstag geöffnet, ist der älteste seiner Art im Land und existiert bereits seit über 260 Jahren. Für Geschichts- und Legendenfreunde bietet sich auch eine Geistertour an. visitalexandria.com
#10 Gourmet-Erlebnisse für Präsidenten und Einheimische
Hot Dogs, Meeresfrüchte, Pupusas (eine Art gefülltes Fladenbrot aus Salvador) und auf alles noch ein bisschen Mumbo-Sauce, das Ketchup der hiesigen Bevölkerung. Kulinarische Genüsse aus aller Welt warten an jeder Ecke, besonders an der 14th Street oder dem Union Market. Lust auf einen Besuch, wo sich Prominente, Präsidenten und Feinschmecker ein Stelldichein geben? Sieh dir in der Bildergalerie unsere Empfehlungen an.
#11 Dachterrassen-Bars und Ausgehviertel
Am Abend, wenn die Sonne am Potomac River untergeht und die Stadt in ein leuchtendes Rot taucht, stellt sich Ferienstimmung ein. Die besten Tipps von kubanischen Rhythmen, über Dachterrassen bis zu der Bar mit den meisten Biersorten findest du in der Bildergalerie.
#12 Übernachten, wo politische Deals geschmiedet werden
Für einen spektakulären Blick auf das Weisse Haus und einen Ort, an dem sogar die Obamas vor ihrer Amtseinführung übernachtet haben, bietet sich das Hay-Adams Hotel an. Wenn dein Budget für das Hay-Adams nicht ausreicht, ist das Fairmont zwischen Georgetown und dem Stadtzentrum eine grossartige Alternative.
Nützliche Tipps für die Reise
- Das Stadtzentrum ist vom Flughafen Washington Dulles International mit einem Taxi (bei wenig Verkehr) in 40 Minuten erreichbar.
- Trinkgelder von 15 bis 20 Prozent sind üblich, ausser die Service Charge ist bereits in der Rechnung vermerkt.
- Washington ist fahrradfreundlich. Mit Capital Bikeshare bietet die Stadt Fahrräder zur Mitbenutzung an. Erkunden: Die Stadtviertel am Potomac River. capitalbikeshare.com
- Mit der Metrorail, der U-Bahn, lässt es sich gut in der Stadt fortbewegen, die meisten Hauptattraktionen und Sehenswürdigkeiten liegen direkt an den Haltestellen.
- Was anziehen? Von März bis November herrscht in der Hauptstadt südeuropäisches Flair. Sonnenbrille einpacken und Washington bei mediterranen Temperaturen geniessen.
- Ab Frühling 2024 fliegt SWISS täglich direkt nach Washington D.C.
Publikationsdatum: 12.09.2023
Selektion: Tanja Fegble
Text: Tanja Fegble/ Nico Scherrer
Photo Credits: Martin Hoch