Volkswirtschaftliche Bedeutung des Luftverkehrs
Der Luftverkehr sichert die Anbindung der Schweiz an die Zentren in Europa und der Schweiz und ist damit Teil des integralen öffentlichen Verkehrssystems unseres Landes. Zudem ist der Luftverkehr ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor.
SWISS ist die Airline der Schweiz. Wir sind stark von den Rahmenbedingungen in unserem Heimmarkt abhängig. Wir setzen uns für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Luftfahrtpolitik ein, die es erlaubt, die strategischen Vorteile des Luftverkehrs besser zu nutzen und die Lasten zu mitigieren.
Idealerweise schafft die Politik optimale Bedingungen, damit SWISS und der Luftverkehr in der Schweiz allgemein im globalen Wettbewerb bestehen können. Um politische Entscheidungen über den Luftverkehr treffen zu können, ist das Verständnis über das Funktionieren des Systems und deren Zusammenhänge wichtig.
„Aeropolitics“ informiert Stakeholder aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Medien über die aktuellen Themen im Bereich kommerzielle Luftfahrt und liefert Hintergrundinformationen über das Funktionieren des Luftverkehrssystems Schweiz allgemein und von SWISS im Besonderen. „Aeropolitics“ erscheint viermal jährlich auf Deutsch sowie Französisch und ist als PDF- oder als Print-Ausgabe erhältlich.
Aktuelle Aeropolitics Ausgabe
Verkehrsrechte
SWISS setzt sich für eine liberale Luftfahrtpolitik ein: Offene Märkte, gekoppelt an Schutzmechanismen gegen Marktmissbrauch (z.B. gegen fortwährende staatliche Unterstützung). Die Herausforderung ist, dass der Luftverkehr nicht Teil der World Trade Organisation (WTO) ist, sondern der Marktzugang durch ein Geflecht von bi- und multilaterale Abkommen festgelegt wird. Die Art und Weise des jeweiligen Marktzuganges wird durch neun Verkehrsrechte geregelt (siehe Dokument).
Diese Abkommen werden zwischen Staaten verhandelt. So hat die Schweiz Luftverkehrsabkommen mit über 140 Staaten geschlossen. Von herausragender Bedeutung ist das Luftverkehrsabkommen mit der Europäischen Union, durch welches Schweizer Fluggesellschaften freien Zugang zum EU-Luftfahrtmarkt geniessen.
Hub Zürich
Basierend auf der lokalen Nachfrage nach Flugleistungen bindet SWISS die Schweiz über den Hub Zürich optimal an die internationalen Märkte an und ist damit eine tragende Stütze der Schweizer Volkswirtschaft. Mit über 100 Direktverbindungen in alle Welt gewährleistet SWISS die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandorts Schweiz und versucht dem wachsenden Mobilitätsbedürfnis von Wirtschaft, Tourismus und Gesellschaft gerecht zu werden. Um diesen Auftrag zu erfüllen, ist für SWISS ein funktionierender Hub am Flughafen Zürich unverzichtbar.
Der Hub-Betrieb in Zürich ist ein ausgeklügeltes, eng abgestimmtes und komplexes System, das über die Jahre perfektioniert wurde. In Spitzenzeiten operiert der Hub Zürich jedoch bereits heute an der absoluten Kapazitätsgrenze. Eine weitere Einschränkung der Betriebszeiten des Flughafens würde die Wirtschaftlichkeit des Hub-Geschäftsmodells gefährden und wäre deshalb für SWISS besonders einschneidend.
Die Anbindung des Wirtschafts-, Finanz- und Tourismusstandorts Schweiz kann in Zukunft nur sichergestellt werden, wenn der Hub Zürich die Wachstumsperspektiven erhält, die er braucht. Es gilt deshalb, gemeinsam mit den Systempartnern und relevanten Stakeholdern, schon heute den Hub der Zukunft zu gestalten und günstige Voraussetzungen zu schaffen, damit der Schweizer Luftverkehr im globalen Wettbewerb bestehen kann bzw. die Schweiz ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten kann.
In den nachfolgenden drei Erklärvideos erfahren Sie, wie das Drehkreuz in Zürich funktioniert, weshalb SWISS ein Hub-Geschäftsmodell betreibt und welche Herausforderungen es am Hub Zürich zu meistern gilt.
Die Airline der Schweiz
Um dem Mobilitätsbedürfnis der Schweizer Wirtschaft, des Tourismus und der Gesellschaft gerecht zu werden, braucht es eine starke einheimische Airline am Flughafen Zürich. Vor allem für die Schweizer Wirtschaft ist es essentiell, direkte Luftverkehrsverbindungen in wichtige Handelszentren und ein möglichst dichtes Verbindungsnetz nutzen zu können. Denn die Schweiz als Binnenland mit starker Exportwirtschaft kann nur dann mit den Weltbesten mithalten, wenn sie ihre hochwertigen Produkte und Dienstleistungen einfach und schnell exportieren kann. SWISS bindet als starke einheimische Airline die Schweiz mit über 100 Direktverbindungen über das Drehkreuz Zürich an die internationalen Märkte an und ist damit eine tragende Stütze der Schweizer Volkswirtschaft.
Das Hub-System - Der Kern des SWISS-Geschäftsmodells
Damit SWISS, die von Schweizerinnen und Schweizern nachgefragten Direktverbindungen profitabel anbieten kann, betreibt sie ein Hub-System. Durch das Hub-System verbindet SWISS die mehr als 100 Destinationen über ihren Heimatflughafen Zürich. Bei den Langstreckenverbindungen reicht die lokale Nachfrage aber oft nicht aus, um die Flüge täglich auszulasten. Das ist aber wichtig, da SWISS einen hohen Anteil an Geschäftsreisenden befördert, die auf eine tägliche Flugverbindung angewiesen sind. Um dennoch eine hohe Auslastung sicherzustellen, braucht es sogenannte Feeder-Flüge.
Diese Feederflüge, oder auch Zubringerflüge, ergänzen die lokale Nachfrage mit Umsteigepassagieren aus dem SWISS-Kurzstreckennetz, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist. Um diesen Transferpassagieren möglichst kurze Umsteige- und attraktive Abflugzeiten garantieren zu können, sind die An- und Abflüge von SWISS in Zürich in insgesamt sechs Wellen organisiert. Dieses eng getaktete System führt zu einem Wellensystem mit Spitzenzeiten am frühen Morgen, Mittag und späten Abend.
Voraussetzungen für die Zukunft
Damit am Hub Zürich der straffe Flugplan eingehalten werden kann, müssen zwei Kriterien erfüllt sein: Der Flughafen Zürich braucht während den Spitzenzeiten genug Kapazitäten auf den Pisten und den Terminals sowie angemessene Betriebszeiten, damit SWISS als Hub-Airline ihr Flugzeuge effizient betreiben und deren Zeit am Boden minimieren kann. Während die Nachfrage nach Flugleistungen kontinuierlich steigt, stösst der Flughafen Zürich aufgrund seiner Wetteranfälligkeit, der infrastrukturellen Gegebenheiten und der vergleichsweise strengen Nachtflugsperre aber bereits heute an seine Kapazitätsgrenzen.
Seit 2010 gilt ein verschärftes Nachtflugverbot von 23:30 Uhr bis 06:00 Uhr, wobei die Zeit von 23:00 bis 23:30 Uhr nur für den Verspätungsabbau verwendet werden darf. Der Flughafen Zürich darf nicht gezwungen werden, seine Betriebszeiten weiter zu verkürzen, wie das von gewissen Stakeholdern gefordert wird. Die letzten 30 Minuten Flexibilität nach 23:00 Uhr sind für SWISS essentiell, um Verspätungen abzubauen und die Konnektivität der abendlichen Langstreckenverbindungen zu garantieren.
Eine Einschränkung dieser Flexibilität würde den Hub-Betrieb am Flughafen Zürich zusätzlich erschweren und zu einer Ausdünnung des SWISS-Netzes und damit zur Minderung der Verkehrsattraktivität des Flughafen Zürich führen. Darunter würde die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz leiden und es wäre nicht verwunderlich, wenn globale Unternehmen und Organisationen mit Hauptsitz in der Schweiz an Orte umziehen wo die Verbindungen besser sind – was nicht nur der Schweizer Wirtschaft, sondern auch dem Tourismus und der Gesellschaft schaden würde.