Singapur: glanzvoll, grün, grenzenlos

Not macht Erfinderisch – nirgendwo ist das besser zu sehen als in Singapur, wo auf engstem Raum Platz für fast alles gefunden wurde.

Zwischen eleganten Gebäuden aus der Kolonialzeit und historischen Shophouses stehen architektonisch beeindruckende Grossbauten. Dschungelartige Grünanlagen wachsen neben künstlich angelegten Wasserreservoirs und breiten Schnellstrassen. Teure Einkaufszentren und Gourmet-Restaurants ergänzen das Angebot der wuseligen Märkten und Food-Courts.

Dazu kommt die einzigartige ethnische und kulturelle Vielfalt: Man kann zu Fuss von Little India in die Arab Street und nach Chinatown laufen. Irgendwo dazwischen liegt der Central Business District, der mit seinen Glastürmen wie eine hochmoderne westliche Metropole wirkt. Wer Asien mit einer Prise Europa erleben möchte: Hier ist es. Perfekt gewürzt und sehr spannend.

 

Facts & Figures zu Singapur

Laut einer Credit-Suisse-Studie sind rund 1 000 Singapurer „crazy rich“ - gezählt wurden Menschen mit einem Vermögen von über 50 Millionen USD. Dazu kommen über 200 000 „normale“ Millionäre.

Schon Gründungs-Premier Lee Kuan Yew wünschte sich eine Gartenstadt und liess in seiner 31-jährigen seiner Amtszeit unzählige Bäume pflanzen. Heute begrünen angeblich rund zwei Millionen Bäume das Stadtgebiet.

Über 90 Prozent der Singapurer leben in den eigenen vier Wänden – das ist Weltrekord. Dahinter steht das staatliche „public housing“-Programm: Durch öffentlichen Wohnungsbau sorgt die Regierung für bezahlbaren Wohnraum.

Der 2012 eröffnete, künstlich angelegte und wunderschöne Grosstadtdschungel Gardens by the Bay lockte im vergangenen Jahr über 10 Millionen Besucher an.

Der Staat Singapur besteht aus 63 Inseln. Um die Hauptinsel schwimmen also 62 weitere, manche davon menschenleer. Nicht menschenleer sondern sehr beliebt sind Pulau Ubin, Pulau Hantu, Sisters' Island und Sentosa.

In einem halben Jahrhundert Unabhängigkeit hat die ehemalige britische Kronkolonie die Zahl ihrer Einwohner verdreifacht und ihr Staatsgebiet um über 20 Prozent vergrössert. Bis 2030 sollen es 30 Prozent sein.

 

 

Travel Tipps

Delicious food

Sungei Road Laksa

Bescheidene Garküche mit runden Formica-Tischen und rosa Plastikstühlen. Doch die Warteschlange verrät, dass es hier etwas Besonderes gibt: Laksa, eine cremige, mit Fischsauce, Koriander und Laksa-Blättern abgeschmeckte Kokos-Suppe, in der Mini-Muscheln, Soja-Sprossen und Reis-Nudeln schwimmen. Sungei Road Laksa, 27 Jalan Berseh.

Zwei Teller mit Laksa Suppe.
Laksa stammt aus Malaysia, am besten schmeckt sie in traditionellen Garküchen.

 

Burnt Ends

Geröstet, gebacken, geräuchert oder gegrillt – der Australier David Pynt hebt das BBQ-Prinzip auf Sterne-Niveau. In einem ehemaligen chinesischen Shophouse serviert er geräucherte Eier mit Kaviar, feinste Wagyu-Steaks sowie die besten Brioche-Burger der Stadt. Reservieren ist empfehlenswert, am besten sitzt man am Counter mit Blick in die Flammen.

burntends.com.sg

Getostetes Brot mit geschmolzenem Käse, Tomatenpaste und Gurken belegt.
Geröstetes Brot mit geräuchertem und wie ein Ragout gekochtes Rindfleisch, Auberginen-Miso-Püree und eingemachten Gurken.

 

Coconut Club

Den besten Nasi Lemak – in Kokosmilch mit Pandan-Blatt gekochter Reis mit gebratenem Huhn, Spiegelei, Erdnüssen, Gurke, Sambal (Gewürzpaste) und getrockneten Mini-Fischen – gibt es in diesem lässigen, sehr beliebten Beach-Road-Lokal. Man sitzt an Gemeinschaftstischen, schaut in die teilweise offene Küche und bestellt ein delikates Kokos-Jelly zum Dessert. .

thecoconutclub.sg

Eine Kellnerin serviert drei Teller Nasi Lemak
Reicht für zwei: im Coconut Club wird Nasi Lemak in üppigen Portionen serviert.

 

Sin Huat Eating House

Neonbeleuchtete Fisch-Kaschemme ohne Menü aber mit Bib Gourmand vom Guide Michelin. Inhaber und Küchenchef Danny Lee bereitet seine eigene Soja Sauce zu, hält für jedes Gericht eine andere Chili-Paste bereit und fliegt seine Königskrabben täglich frisch aus Sri Lanka ein. Vorsicht: Das Ganze ist nicht so günstig wie es aussieht! Sin Huat Eating House, 659/661 Lorong 35 Gelang, Tel. +65 6744 9755.

Meerschnecken auf einem rosa Teller.
Die Teller sind aus Plastik, die Meeresschnecken mit hausgemachter Soja Sauce eine Delikatesse.

 

Trendy Bars and coffee shops

Ya Kun

Traditionelles Kaffeehaus, in dem es eine lokale Frühstücksspezialität gibt: Kaya, eine dicke Creme aus Kokosmilch, Eiern Palmzucker und Pandan-Blättern, die mit viel Butter auf frisch getoastete Brotscheiben geschmiert wird. Der Insider bestellt dazu Kopi (Kaffee) und ein glibberiges Ei, dass mit Sojasauce und Pfeffer gewürzt wird.

yakun.com

Grüner Teller mit verschiedenen Gerichten, z. B. geröstetes Brot, Ei mit Sojasauce.
Halbrohe Spiegeleier, Kaya-Toast und Kopi – das klassische Singapurer Frühstück.

 

Le Bon Funk

Durchgestylte Weinbar in einem historischen Shophouse. Der Fokus liegt auf natürlichen Weinen aus aller Welt, viele davon werden glasweise ausgeschenkt. Als solide Basis für den Magen gibt es Oliven, Käse oder Toast mit Zedern-Gelée und Foie Gras, die nette Sommelière weiss, welches Gewächs dazu passt.

lebonfunk.com

Wein- und Wasserglas auf einem Bartresen.
Eisgekühlter Rosé und französische Oliven im Le Bon Funk.

 

Native

Kleine Bar in der ersten Etage eines alten Chinatown-Hauses. Man arbeitet mit lokalen Produkten inklusive in Singapur produzierter Gins und hausaromatisierten Destillaten. Mutige probieren den Peranakan-Cocktail mit Jackfruit-Rum, Laksa-Blättern, Ziegenmilch und Kerzennuss, wer auf Nummer sicher gehen möchte bestellt einen fruchtigen Yuzu-Sake.

tribenative.com

Ein Barkeeper schenkt ein Getränk in ein Glas ein.
Die meisten Cocktails, die im Native serviert werden, sind Eigenkreationen der Barkeeper.

 

Fascinating Culture

STPI

Kreativer Workshop und Galerie für zeitgenössische Kunst. Die gemeinnützige Organisation unterstützt künstlerische Experimente und junge Künstler, die auf den 400 Quadratmetern eines ehemaligen Lagerhauses Arbeits- und Ausstellungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen. Im April werden die abstrakten Gemälde von Genevieve Chua gezeigt.

stpi.com.sg

Blick in eine Galerie mit Gemälden an der Wand.
Das STPI gilt als Singapurs beste Adresse für junge, zeitgenössische Kunst.

 

Buddha Tooth Relic Temple

Wer weiss, was sich gehört, bringt Opfergaben und zieht die Schuhe vor den rotlackierten Portalen aus. Der imposante Tempel wurde 2007 eröffnet, unter den Pagoden-Dächern befinden sich u.a. ein buddhistisches Kultur-Museum, ein gemütliches Teehaus und die mysteriöse Zahn-Reliquie, die von einer aus 234 Kilo Gold gefertigten Stupa bedeckt wird.

btrts.org.sg

Der Tempel der Zahnreliquie des Buddha ist von hohen Gebäuden umgeben.
Der Name des Tempels stammt von einer Reliquie, die Buddhisten für den linken Eckzahn Buddhas halten und der hier zu sehen ist.

 

Good Shopping

Onlewo

Die fröhlichen Muster mit stilisierten und/oder neu interpretierten Singapurer Motiven greifen Architektur, Kochutensilien, Blüten oder Symbole auf. Zum einzigartigen Sortiment der Designer Mike Tay und Eugene Yip gehören Polsterstoffe, Kissenbezüge, Handtaschen, Kleider, Taschen – es sind in jedem Fall ganz besondere und wunderschöne Souvenirs!

onlewo.com

In einem Geschäft werden Kissenbezüge, Handtaschen, Kleider und Taschen ausgestellt.
Die Designer von Onlewo verwandeln alte Motive in sehr moderne Muster.

 

Kinokunya

Die beste Buchhandlung der Stadt zählt zugleich zu den grössten Südostasiens und lockt monatlich über 200.000 Besucher an. Unter den rund 400.000 Titeln findet man Bücher über Medizin, Finanzen und Physik, Koch- und Designbildbände, Romane sowie eine gigantische Auswahl an internationalen Comics und Magazinen. Dazu: schöne Schreibwaren aus Japan.

kinokuniya.com.sg

Blick in einen Buchladen mit vielen Gestellen.
Eine Buchhandlung wie das Kinokunya wünscht man sich auch in Zürich, London oder Paris.

 

Supermama

Der hübsche, minimalistisch gestaltete Showroom in Kampong Glam gehört dem Designer-Ehepaar Edwin Low und Mei Ling. Sie suchen, sammeln und verkaufen ausgesuchtes, aus ganz Asien stammendes Kunsthandwerk und ungewöhnliche Design-Produkte, etwa zauberhaftes Porzellan, feine Glaswaren oder bunt gemustertes Klebeband („washi tapes“).

supermama.sg

Reizvolle Porzellanteller in blauer Farbe, ausgestellt in einem Geschäft.
Jeder Teller ist handbemalt und ein Unikat.

 

Comfi sleeping

The Capitol Kempinski

Das elegante 55-Zimmer-und-Suiten-Hotel residiert in bester City-Lage in zwei historischen Stadtpalästen – einer in viktorianischem Stil errichtet, der andere in schönstem Art Deco. Schimmernde Hölzer, heller Sandstein, warme Naturfarben und viel Kunst prägen das Interieur, dazu gibt es einen Pool und ein von Sternekoch Alvin Leung geleitetes Restaurant.

kempinski.com

Hotelsuite mit dunklen Möbeln und grossen Fenstern.
Grosszügige Suite mit schimmerndem Holzboden und elegantem Mobiliar – das The Capitol Kempinski zählt zu Singapurs Top-Hotels.

 

The Fullerton Bay Hotel Singapore

Futuristischer Stahl-und-Glasbau, der auf Stelzen im Uferwasser der Marina Bay steht. Die Aussicht ist überall spektakulär: von der irrsinnig hohen Marmorlobby, von den Balkons der 100 grosszügigen und glamourös gestylten Zimmern und Suiten, von der weitläufigen Dachterrasse mit Pool und Bar. Ein weiterer Pluspunkt: das ausgesprochen gute Frühstück.

fullertonhotels.com

Zimmer des Fullerton Hotels mit Blick auf die Marina Bay und das Marina Bay Sands Hotel.
Zimmer mit Aussicht: Im Fullerton Bay Hotel Singapore schaut man vom Bett aus direkt auf die Marina Bay.

Text: Patricia Engelhorn

 

Fotos: Marvin Zilm

 

Publiziert am: 17.03.2023