Frühlingserwachen: Vier Wochenendziele zum Auftanken

Unbekannte Orte entdecken, bis in die frühen Morgenstunden tanzen und nach Herzenslust schlemmen? Diese vier europäischen Reiseziele eignen sich bestens für ein verlängertes Wochenende, um neue Energie zu tanken und dem Alltag zu entfliehen.

Marseille

Die älteste Stadt Frankreichs lockt mit ihrer bewegten Geschichte, 300 Sonnentagen im Jahr und dem rauen Charme einer Seemannsbraut.

Geniessen: Douceur au caramel, Saint­honoré, Charlotte aux fruits rouges: Die Süssigkei­ten aus der traditionsreichen Boulangerie Aixoise klingen nicht nur wie Poesie, sie schmecken auch wie ein Ge­dicht. Wer lieber Salziges isst, probiert eines der zahlreichen belegten Baguettes.

Sehen: Das Mucem, das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, wurde 2013 anlässlich der Er­nennung Marseilles zur Kultur­hauptstadt Europas eröffnet. Die Meerseite des Mucem wird von einem spektakulären Beton­netz überzogen, das auf einem Aussenrundgang gratis bestaunt werden kann. Auf keinen Fall verpassen sollte man dieses architektonische Highlight der Hafenstadt.

Schlafen: Staycity Aparthotels, Centre Vieux Port: Der aussen schmucklose Bau überzeugt innen mit einfachen, aber hübsch eingerichteten und sehr sauberen Appartements. In der kleinen Küche liegen Gratiskapseln für den Morgenkaffee bereit. Mit seiner zentralen Lage ist das Hotel die ideale Adresse für Reisende, die ein gutes Preis-­Leistungs­-Verhältnis suchen.

Selektion & Text: Barbara Lienhard, Fotos: Henrik Nielsen

Thessaloniki

In der «Hauptstadt der Süssigkeiten» riecht es überall nach verführerischen Delikatessen wie Bougatsa oder herzhaftem Bakalariaka. Allgegenwärtig: die Gastfreundlichkeit und der Olymp, der über der Bucht von Thessaloniki thront und von fast überall aus zu sehen ist.

Geniessen: Restaurant Diagonios: Seit 1977 wird in diesem Eckrestaurant griechische Hausmannskost aufgetischt. Blitzgescheite, charmante Kellner servieren das beste Gyros in Thessaloniki auf makellos gedeckten Tischen. Ebenfalls ein Gedicht: die hausgemachten Soutzoukakia und der pikante Auberginensalat, begleitet von einem Glas Retsina.

Sehen: Es gibt keinen schöneren Ort, um die Sonne untergehen zu sehen, als von der antiken Befestigungs­mauer im Stadtteil Ano Poli.

Entdecken: Allein schon wegen der in Honig gewälzten Touloumpakia lohnt sich ein Tagesausflug ins Bergdorf Arnea.

Text: Patrick Lindner, Fotos: Adrianna Glaviano


Breslau

Breslau trumpft unter anderem mit hübschen Fassaden und imposanter Architektur auf. Doch die polnische Stadt hat noch viel mehr zu bieten.

Geniessen: Mleczarnia Bar & Hostel: Die «Molkerei» hat unser Herz im Sturm erobert. Das Interieur ist romantisch-nostalgisch, das Personal sympathisch. Hier übernachtet man auch günstig. Gleich nebenan liegt die Synagoge zum Weissen Storch.

Sehen: Der alte Marktplatz, auf polnisch Rynek, mit seinen farbigen Häuserfassaden ist der ideale Ausgangspunkt für eine Erkundungstour. Hier trifft man auch immer wieder auf Strassenkünstler, die das Publikum in ihren Bann ziehen. Auch ein Abstecher auf den Rathausturm lohnt sich: Der Aufstieg ist zwar hart, der Ausblick aber beeindruckend.

Einkaufen: Die imposante Markthalle wirkt eher wie eine Kirche denn wie ein Umschlagplatz. Hier finden Sie neben Früchten, Gemüse und polnischem Gebäck auch handgeflochtene Körbe und Delikatessen aus aller Welt. In der Bar gleich neben dem Eingang können Sie polnische Hausmannskost probieren.

Selektion & Text: Roberta Fischli, Fotos: Véronique Hoegger

Madrid

Madrid ist gross und grossartig: prächtig wie Paris oder Wien, aber entspannter, freundlicher und viel sonniger. Der Zauber entsteht durch die unglaubliche Schönheit der Gebäude und die Vielfalt unterschiedlicher Viertel. Madrid ist eine stolze Hauptstadt mit Königspalast und Kunstmuseen, in der man auch zu feiern versteht.

Geniessen: Restaurant Sacha: Kaum ein Tourist verirrt sich in dieses in altmodischem Bohemestil eingerichtete Restaurant mit idyllischer Gartenterrasse. Unter Einheimischen ist Sacha jedoch ein wohlbekannter Geheimtipp. Kein Wunder: Die Küche ist phänomenal, ganz gleich ob man hausgeräucherte Sardinen auf Mandelcreme, mit Königskrabbe gefüllte Ravioli oder das Sardellenomelett mit gebratenen Piparra-Pfefferschoten bestellt.

Erleben: Rudern auf dem künstlich angelegten See im El-Retiro-Park. Die Boote kann man mieten, im Hintergrund steht das 1902 errichtete Monument zu Ehren von König Alfonso XII.

Sehen: Museo Reina Sofía: Picassos Meisterwerk «Guernica» in diesem weitläufigen modernen Kunstmuseum in echt zu sehen, ist ein einmaliges Erlebnis. Aber es gibt hier noch mehr zu entdecken, unter anderem die faszinierenden Arbeiten von Salvador Dalí, Joan Miró, Juan Gris und Antoni Tàpies. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Krankenhaus, der neue Teil wurde von Jean Nouvel gestaltet.

Trinken: Es gibt viele tolle Dachterrassenbars in Madrid, doch das Radio dürfte die glamouröseste sein. Hauptstadt-VIPs und ihre Gefolgen entspannen unter dem Sternenhimmel bei gut gemixten Drinks, DJ Sound und Cinemascope-Blick. Man sitzt in bequemen Ledersesseln und schaut auf die purpur angestrahlten Türme des extravaganten Gebäudes. Am Wochenende ist die Schlange der Wartenden vor dem Lift oft länger als die Cocktailliste.

Text: Patricia Engelhorn, Fotos: Agi Simoes

Publiziert am: 20.03.2024