Ein Spaziergang im Park: Grüne Oasen von Amsterdam bis New York

In vielen Metropolen unserer Welt bieten Parks nicht nur viel Ruhe, Erholung und Natur abseits der urbanen Hektik. Als Treffpunkt für alle sozialen Schichten und Rückzugsort für Einheimische und Touristen sind Parks immer auch Ausdruck von Kultur und Mentalität. Wer also eine Stadt «von innen heraus» entdecken und kennenlernen möchte, tut gut daran, auf seiner Must-See-Liste auch genügend Zeit für ein wenig Musse und einen kurzen oder längeren Spaziergang einzuplanen. Denn: Im Park offenbart sich die Seele einer Stadt. Wir haben für euch die Top-Ten der Städte-Parks an SWISS Destinationen zusammengestellt. 

New York: Central-Park
Die Aussicht auf ihn ist für Normalsterbliche unbezahlbar – wer in New York ein Apartment mit Sicht auf den Central Park will, muss tief in die Geldbörse greifen. Die Aussicht vom Central Park auf die umliegenden Stadthäuser und Wolkenkratzer indes ist kostenlos. Aber ebenso atemberaubend. Wie ein rechteckiger grüner Teppich legt sich sein Grün ins pulsierende Manhattan. Eingerahmt von Upper East- und Upper Westside, Harlem im Norden und Midtown im Süden ist der Central Park wohl der bekannteste Stadtpark der Welt. Neben Ruhe und Erholung bietet er auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Wie zum Beispiel die Strawberry Fields, das Onassis Reservoir, das Belvedere Castle, den Shakespeare Garden und vielem mehr.

Tipp: Das Harlem Meer befindet sich im Nordosten des Parks. Die beeindruckende Vegetation an diesem grossen Gewässer erstaunt und lädt zum Verweilen und Entspannen ein.

Women at central park
Das Grosse Grün im Big Apple – im Central Park kann man sich eine Auszeit von der Hektik der Stadt nehmen. © Adrianna Glaviano

Boston: Boston Common
Boston Common ist der älteste Park der Vereinigten Staaten. Zwischen Beacon Hill und Theater District gelegen, lädt der Park zum Picknicken, Sport, zum Verweilen und Flanieren ein. Über den Sommer hinweg finden hier regelmässig Konzerte unter freiem Himmel statt, Getränkestände und Attraktionen für Kinder machen den Park auch bei Familien beliebt. Und wenn in den New England-Staaten der Indian Summer Einzug hält, leuchtet auch der Boston Common in allen Farben. Wer sich auch von Kälte nicht abhalten lässt, besucht Boston Common im Winter. Denn dann verwandelt sich der Park in ein Wintermärchen und der Frog Pond in eine riesige Eislaufbahn.

Tipp: Boston Common ist auch der Ausgangspunkt zum berühmten Freedom-Trail.

Boston Common – im ältesten Stadtpark Nordamerikas wurde amerikanische Geschichte geschrieben.
Boston Common – im ältesten Stadtpark Nordamerikas wurde amerikanische Geschichte geschrieben. © Marvin Zilm

San Francisco: Golden Gate Park
Grösser als der Central Park in New York City, gilt der Golden Gate Park als eine der grössten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Seen, Wiesen, Rosengärten, eine Baumschule, das Rhododendron-Valley, Kinderspielplatz, Open-Air-Gelände, Büffel-Koppel, der höchste künstliche Wasserfall im Westen der USA und: Museen. Viele Museen. Darunter das Asian Art Museum, die California Academy of Sciences mit dem gehörenden Natural History Museum, das Morrison Planetarium, das Steinhart Aquarium oder das von Herzog & de Meuron konzipierte De Young Museum laden zum Staunen und Verweilen ein.

Tipp: Vom 44 Meter hohen Turm des De Young-Museums geniesst man ein beeindruckendes Panorama von Downtown bis zur Golden Gate Bridge.

Ein Ort der Entspannung und Kultur - der Golden Gate Park in San Francisco.
Ein Ort der Entspannung und Kultur - der Golden Gate Park in San Francisco. © Dany Bucher

Singapur: Gardens by the Bay
Vielmehr als ein Park, ist Gardens by the Bay ein faszinierendes architektonisches Meisterwerk, in dem man in eine atemberaubende Welt der Natur eintaucht. Herzstück des Gartens sind die beeindruckenden Supertrees – riesige vertikale Gärten, in denen lebendige Pflanzen in den Himmel wachsen. Die Gärten bieten eine Vielzahl von Themenparks, die begeistern. Der Cloud Forest beherbergt eine beeindruckende Indoor-Regenwaldlandschaft mit einem imposanten Wasserfall, im Flower Dome lassen sich exotische Blumen aus aller Welt bewundern und im Serene Garden laden malerische Pavillons und ruhige Teiche zur Entspannung ein.

Tipp: Im 101 Hektar grossen Park sind zahlreiche Skulpturen zu sehen, darunter die mit 192 Metern längste der Welt. Für "Love the Last March" goss das Künstlerpaar Gillie and Marc 60 bedrohte Tierarten in Bronze.

Gardens by the Bay in Singapur
Gardens by the Bay ist ein faszinierendes architektonisches Meisterwerk. © Marvin Zilm

Amsterdam: Vondelpark
Die Bewohner:innen Amsterdams sind von Natur aus ein entspanntes Völkchen. Brauchen sie dennoch einmal ein wenig Ruhe im Grünen, dann zieht es sie in den Vondelpark. Dieser bietet nämlich – nebst der Ruhe – Raum für vielfältige Aktivitäten. Joggen, Inlineskaten und Radfahren sind im grössten Park Amsterdams ebenso angesagt wie gemütliches Spazieren oder ein Picknick mit Freunden. Während den Sommermonaten gibt es auf der Freilichtbühne Konzerte, Theater, Comedy oder Kabarett. Und in den gemütlichen Cafés und Restaurants, legt, wer will, eine Pause ein und geniesst ganz einfach die unvergleichliche Atmosphäre des Parks.

Tipp: Im Kinderkookkafé gibt es eine Kinderküche mit eigenem Gemüsegarten, Terrasse und Spielplatz in dem Kinder kochen und ihre Speisen servieren können.

Im Vondelpark eröffnet sich Amsterdam-Reisenden die chilligste Seite der Stadt.
Im Vondelpark eröffnet sich Amsterdam-Reisenden die chilligste Seite der Stadt. © istockphoto

London: Hyde-Park
4000 Bäume, prachtvolle Blumengärten und weite Rasenflächen – beim Flanieren durch den ikonischen Londoner Hyde Park könnte man fast vergessen, dass man sich im Herzen der britischen Hauptstadt befindet. Der berühmte Serpentine-Lake im ehemals königlichen Jagdrevier lädt zum Schwimmen und Bootfahren ein, vom Ufer aus geniesst man den entspannenden Blick aufs Wasser. Egal ob man die Natur erkunden, kulturelle Sehenswürdigkeiten erleben oder einfach nur die friedliche Atmosphäre geniessen will – der Hyde Park bietet dafür einen ganz besonderen Rahmen.

Tipp: Im „Speakers Corner“ darf sich jeder und jede zu allen erdenklichen Themen (ausser über die Royal Family) äussern und öffentlich Reden halten. Das Zuhören und Zuschauen ist oft ein ganz besonderes Spektakel.

Klassiker, der nie aus der Mode kommt – der Hyde Park in London.
Klassiker, der nie aus der Mode kommt – der Hyde Park in London. © visitlondon.com

Paris: Jardin du Luxembourg
Zwischen Saint-Germain-des-Prés, Quartier Latin und Montparnasse gelegen, ist der herrlich nostalgische Jardin du Luxembourg einer der liebsten Parks der Einheimischen. Angelegt wurde der Jardin im Auftrag Maria von Medicis im Jahr 1612. Inmitten der Grünanlage liess die Witwe Heinrichs IV. den Palais du Luxembourg errichten, wo bis heute der französische Senat tagt. Im Park wandelt man auf den Spuren von Rainer Maria Rilke, Ernest Hemingway, Scott F. Fitzgerald und oft überkommt einen das Gefühl, in der Zeit zurückversetzt zu sein. Über 106 im Park verteilte Statuen finden sich hier, im monumentalen Medici-Brunnens lassen Kinder ihre Segelboote übers Wasser gleiten, auf den typischen Stühlen und Sesseln fläzen sich Sonnenhungrige, es wird Boule gespielt, man hört das Hin und Her von Tennisbällen oder lauscht einem Konzert in einem der Musikpavillons – den Aktivitäten für Gross und Klein sind (fast) keine Grenzen gesetzt.

Tipp: Im Palais du Luxembourg wurde 1750 als erstes Museum von Frankreich das Musée du Luxembourg für das Volk geöffnet. Heute finden dort regelmässig Ausstellungen berühmter Künstler:innen statt.

Das Palais du Luxembourg – erbaut im Auftrag der französischen Königin Maria de Medici.
Das Palais du Luxembourg – erbaut im Auftrag der französischen Königin Maria de Medici. © istockphoto

Sao Paolo: Parque do Ibirapuera
Im pulsierenden São Paulo sind Grünflächen dünn gesät. Der Parque do Ibirapuera, ungefähr vier Kilometer vom Zentrum entfernt ist einer der wenig Parks in der Metropole. Und daher sehr beliebt. In den 1950-er Jahren vom Landschaftsarchitekten Roberto Burle Marx entworfen, verwandelt sich der riesige Park allwochenendlich in ein beliebtes Sport- und Freizeitparadies der «Paulistanos». Im Park befinden sich bedeutende Denkmäler und Museen, darunter das Museu de Arte Moderna für Zeitgenössische Kunst sowie das Museu Afro Brasil, das von den Ursprüngen und der Kultur der afrobrasilianischen Bevölkerung erzählt.

Tipp: Architekturaffine Menschen finden im Parque Ibirapuera von Ocar Niemeyer entworfene Gebäude, die vom Architekten als Vorläufer der Planung der Hauptstadt Brasília konzipiert wurden.

Das von Oscar Niemeyer entworfene Auditorium befindet sich im Parque do Ibirapuera.
Das von Oscar Niemeyer entworfene Auditorium befindet sich im Parque do Ibirapuera. © Agi Simoes

Peking: Beihai-Park
Einen halben Kilometer westlich des Nordtors der Verbotenen Stadt gelegen, ist der Beihai Park einer der beliebtesten Parks in Peking. Vor rund 1000 Jahren als kaiserlicher Garten angelegt, lockt er heute im Sommer Familien oder Pärchen zum Bootfahren und im Winter zum Schlittschuhlaufen. Seine zentrale Lage, die vielen hübschen Pavillons und beeindruckende historischen Bauten aus der Kaiserzeit machen den Beihai-Park einzigartig. Im 69 Hektar grossen Garten (die Hälfte davon nimmt der See ein) sieht man Tempel, Glocken- und Trommeltürme, die Weisse Pagode, Pavillons, Seen und die berühmte Neun-Drachen-Mauer. Mit seinen kaiserlichen Gebäuden und den üppigen Grünflächen gilt er als schönster und beliebtester Park Pekings. Ein lohnender Besuch für alle, die sich mit der chinesischen Kultur etwas eingehender befassen möchten.

Tipp: An der Nordspitze der Insel liegt das berühmte Fangshan-Restaurant das von Köchen aus dem Palast nach der Vertreibung des Hofes (1924) eröffnet wurde. Bis heute werden hier vorzügliche Menüs aus der kaiserlichen Küche angeboten.

Wo sich früher der Kaiserhof vergnügte, treffen sich heute Einheimische  und Touristen aus aller Welt: Pekings Beihai-Park.
Wo sich früher der Kaiserhof vergnügte, treffen sich heute Einheimische und Touristen aus aller Welt: Pekings Beihai-Park. © FVA China

Oslo: Vigeland-Park

Bei unserem letzten Tipp handelt es sich nicht um einen Park im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein Freilichtmuseum –und den weltgrössten Skulpturenpark. Nicht zuletzt deshalb zieht der Vigeland-Park in Oslo vorab Kunstinteressierte an. Hier hat nämlich der Bildhauer Gustav Vigeland (1869–1943) über vierzig Jahre hinweg sein beeindruckendes Lebenswerk geschaffen. 212 Skulpturen aus Granit, Bronze und Eisen erzählen ihre Geschichten, die dem übergreifenden Thema «Ode an das Leben» gewidmet sind. Denn Vigelands Ansinnen war es, menschliche Beziehungen und damit den Lauf des menschlichen Seins abzubilden. Die Bronzestatue des kleinen Trotzkopfs, der Monolith und das Rad des Lebens gehören zu den bekanntesten Skulpturen des Vigeland Skulpturenparks.

Freiluftmuseum – im Vigeland Skulpturenpark stehen mehr als  200 Skulpturen.
Freiluftmuseum – im Vigeland Skulpturenpark stehen mehr als 200 Skulpturen. © Sven Driesen

Selektion & Text: Dany Bucher

Quelle: Websites der jeweiligen Tourismusorganisationen

 

Veröffentlicht am: 15.08.2023