Wie man einen Audi A7 versendet

Willst du wissen, wie sich ein ein Sportwagen von der Schweiz nach Südafrika in einem Airbus A340-300 transportieren lässt? Swiss WorldCargo hat sich einen Namen für den Transport einer Vielzahl von sensitiven Nischengütern gemacht. Doch ein Audi A7, der im Juni vom sonnigen Zürich ins winterliche Johannesburg transportiert wird, stellt eine ganz eigene Herausforderung dar: Das Be- und Entladen eines kleinen, kompakten Sportwagens in einen SWISS Airbus A340-300 ist keine leichte Aufgabe. Zum Glück sind unsere Swiss WorldCargo-Reporter vor Ort, um das Erlebnis zu dokumentieren und darüber zu berichten.

Der Start: Stuttgart


Die Reise beginnt mit einem speziellen RFS (Road Feeder Service) für Autos aus Stuttgart, bei dem ein LKW das gerade fertig gestellte Fahrzeug direkt nach Zürich bringt. Die International Quality Service GmbH, ein führender Logistikdienstleister für Automobilsondertransporte auf dem Luft-, See-, Schienen- und Strassenweg, hat den gesamten Prozess mit Anweisungen für das Be- und Entladen des Autos organisiert. Die International Quality Service GmbH hat sich für die Zusammenarbeit mit Swiss WorldCargo entschieden, weil sie über eine direkte Verbindung, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit verfügt, diese spezielle Fracht zu befördern.

Audi A7 Sportwagen wartet auf die Verladung in den SWISS Airbus A340-300 nach JNB.
Audi A7 Sportwagen wartet auf die Verladung in den SWISS Airbus A340-300 nach JNB.

Zürich, Flughafen: Die Verladung beginnt


Der RFS-LKW liefert das Auto direkt an den Züricher Hub von Swiss WorldCargo, Cargologic. Dort sorgt der Bodenabfertiger dafür, dass es ordnungsgemäss palettiert und gesichert ist. Aufgrund der Grösse des Fahrzeugs verteilen die Mitarbeiter des Frachtlagers die Ladung auf zwei separate Paletten. Um 20:30 Uhr bringt das Team das Auto auf das Rollfeld. Angesichts der Abflugzeit des Flugs LX 288 um 22:45 Uhr dürfte dies ausreichend Zeit sein.

Der Audi A7 steht auf der Palette bereit für die Verladung.
Der Audi A7 steht auf der Palette bereit für die Verladung.

Gegen 21 Uhr steht das Fahrzeug bereits auf dem Rollfeld, geparkt und abfahrbereit. Kurz darauf trifft das Verladeteam, bestehend aus rund fünf Rampenarbeitern des Swiss WorldCargo-Handling-Agenten Swissport, ein und evaluiert, wie man dieses grosse Auto am besten in den kleinen Raum bringt. Nach einer kurzen Diskussion legt das Team los.

In den nächsten fünfundvierzig Minuten arbeitet die Gruppe schnell, aber gewissenhaft. Der Ladevorgang bringt mehrere Herausforderungen mit sich: Erstens die Grösse und das Gewicht des Fahrzeugs, insbesondere im Vergleich zu den Türen des Frachtraums des A340. Die Fenster des Fahrzeugs sind vollständig abgedeckt, was bedeutet, dass sich ein Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen im Inneren des Fahrzeugs befindet, um es zu überwachen. Schliesslich folgt das Team hier einem anderen Verfahren: Normalerweise bringen die Teams die Paletten direkt in einen Laderaum, aber da diese Sendung aufgrund ihrer Grösse geteilt ist, ist dies nicht möglich.

In den nächsten fünfundvierzig Minuten arbeitet die Gruppe schnell, aber gewissenhaft.
In den nächsten fünfundvierzig Minuten arbeitet die Gruppe schnell, aber gewissenhaft.

Das Team lädt dann beide Paletten auf einen Hochlader, woraufhin drei Mitglieder der Besatzung das Fahrzeug noch einige Minuten manövrieren. Das ist an sich schon knifflig: Das Fahrzeug wird mit Blick auf das Flugzeug in die Ladung gestellt, muss aber in einem Winkel von neunzig Grad gedreht werden, um seine Position im Laderaum einzunehmen. Um sicherzustellen, dass es richtig sitzt, muss das Team das Fahrzeug dann mehrmals drehen. Man darf die Intensität und Schwierigkeit dieser Arbeit nicht unterschätzen. In der Sommerhitze geben alle Anwesenden ihr Bestes - sie schieben, ziehen und heben, wo sie können.

Um 22:10 Uhr ist das Fahrzeug schliesslich voll beladen an Bord. Zu diesem Zeitpunkt steigen dreissig Meter über dem Rollfeld bereits die Passagiere ein. Die Swissport-Crew ist schnell fertig mit dem Verladen der restlichen Paletten, die an Bord gehen werden. Um 22:45 Uhr setzt sich das Fahrzeug in Bewegung und beginnt seine Reise in die grösste Stadt Südafrikas.

Um sicherzustellen, dass es richtig sitzt, muss das Team das Fahrzeug mehrmals drehen.
Um sicherzustellen, dass es richtig sitzt, muss das Team das Fahrzeug mehrmals drehen.

In der Luft


In den nächsten mehr als zehn Stunden ist es die Aufgabe des SWISS Kabinenpersonals und der Piloten, für die Sicherheit, das Wohlbefinden und den Komfort der Passagiere zu sorgen. Doch nach der Ankunft in Johannesburg am nächsten Morgen um 09:10 Uhr ist ihre Arbeit beendet, während die von Swiss WorldCargo weitergeht. Das Bodenabfertigungsteam der Lufthansa Cargo AG in Johannesburg stösst wieder auf die gleichen Probleme: Das Fahrzeug ist zu gross und schwer zu bewegen. Die beiden Paletten werden wieder langsam aus dem Flugzeug geschoben. Logistisch bleibt es wichtig, dass sie Stück für Stück verschoben werden, bis sie auf den Hochlader verladen sind, um dann in die nahe gelegene Frachthalle transportiert zu werden. 12 Stunden nach dem Start in Zürich befindet sich das Fahrzeug nun in Johannesburg.

In Johannesburg


In Südafrika wird das Fahrzeug von zertifizierten Fachleuten geprüft, um es zu zertifizieren und sicherzustellen, dass es alle internationalen und nationalen Vorschriften, Normen und Spezifikationen erfüllt. Dieses als Homologation bezeichnete Verfahren ist für moderne Fahrzeuge von entscheidender Bedeutung, da es sicherstellt, dass sie den Vorschriften entsprechen. Aufgrund des starken südafrikanischen Automobilmarktes und der akkreditierten Homologationsprüfdienste werden diese Verifizierungen häufig vor Ort durchgeführt. Die dortigen Behörden nehmen die Fahrzeuge genau unter die Lupe und können dann feststellen, ob sie den Vorschriften und Normen der verschiedenen Märkte entsprechen.

Johannesburg bleibt für SWISS und Swiss WorldCargo eine wichtige Destination. Beliebt für Touristen, die Südafrika erkunden, aber auch als Geschäftsreiseziel, das mehrere afrikanische Staaten miteinander verbindet. Der Automobilsektor spielt eine wichtige Rolle für die südafrikanische Wirtschaft, und der Export von Autoteilen ist ein wichtiger Schwerpunkt für Swiss WorldCargo (rund 60% des Gesamtprodukts). Ganze Automobile – vor allem in dieser Grösse – sind jedoch sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung.

"Die Verschiffung dieses Audi-Fahrzeugs war zwar eine Herausforderung, hat aber erneut gezeigt, wie wichtig Teamwork und die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort sind", erklärt Cornelia Geyser, Sales Executive South Africa. "Und in Südafrika sind wir immer bereit für neue Herausforderungen und werden unser Bestes geben, um einen Weg zu finden, die Dinge zu realisieren."