Am SWISS Zukunftstag liegt der Virus Aviatikus in der Luft

Neben dem geschäftigen Alltag im Operation Center 1 gibt es am vergangenen Donnerstag im Rahmen des Nationalen Zukunftstags etwas Neues zu entdecken: strahlende Kinderaugen. Die jungen Gäste warten gespannt vor dem Crew Room und nehmen den Wartebereich der Flight Attendants in ihren Besitz. Die Luft ist erfüllt vom Virus Aviatikus, der die Leute von klein bis gross mit Begeisterung für die Welt der Flugbranche ansteckt und bei SWISS weit verbreitet ist. Dieser scheint nun auch auf die Kinder überzugehen. 

Ein besonders interessiertes Kind, das am Zukunftstag im operativen Hauptquartier von SWISS teilnimmt, ist die zwölfjährige Luana. Sie begleitet ihren Vater Andreas Bracher bei seiner Arbeit als Pilot. Und das nicht zum ersten Mal. «Ich durfte ihn schon bei zwei Flügen im Cockpit begleiten», erklärt sie, während sie den Pilotenhut ihres Vaters aufsetzt. Einmal nach New York und einmal nach Stockholm ist die Siebtklässlerin mitgeflogen. Dabei könne im Cockpit geplaudert werden. «Aber bei Start und Landung und wenn ein wichtiger Funkspruch reinkommt, muss ich ganz ruhig sein», sagt Luana. Vater und Tochter sind sich einig, wenn sie den schönsten Eindruck des Fluges beschreiben müssen: Der Moment, in dem das Flugzeug die Wolkendecke durchbricht und nur noch der strahlend blaue Himmel zu sehen ist. «Es ist einfach jedes Mal aufs Neue wunderschön, den Sonnenaufgang aus dem Cockpitfenster beobachten zu können», schwärmt Bracher. Abgesehen davon gefällt ihm an seinem Beruf auch die enge Zusammenarbeit mit der Crew und der Technikabteilung. Denn bereits vor dem Flug stimmen sich Pilot:in, Co-Pilot:in und Crew auf den Flug ab, damit der Service reibungslos verläuft. Wenn Andreas Bracher über seinen Beruf spricht, hat er dasselbe Strahlen in den Augen wie seine Tochter: «Das Fliegen ist wie ein Virus. Es packt dich und wenn du erst einmal Pilot bist, dann willst du nichts anderes mehr machen».
Luana teilt seine Begeisterung fürs Fliegen und ist stolz auf ihren Vater: «Wenn ich meinen Freunden erzähle, dass mein Vater Pilot ist, dann finden sie das cool und fragen mich, ob sie auch mal mitfliegen dürfen.» Pilotin werden möchte sie aber nicht: «Ich glaube, das ist mir zu anstrengend. Ich sehe, wie müde Papa ist, wenn er von einem Langstreckenflug zurückkommt». Einem Beruf über den Wolken ist sie trotzdem nicht ganz abgeneigt. Sie kann sich eine Karriere als Flight Attendant gut vorstellen: «Ich mag den Kontakt mit Menschen sehr gerne und habe die Flüge mit meinem Papa auch sehr genossen.» Ausserdem hätten Flight Attendants schöne Uniformen.

Feuer und Flamme für die eigene Arbeit
Von einer beruflichen Laufbahn als Flight Attendant kann Evelyn Anliker Meran berichten, die seit 1995 zuerst für Crossair und dann für SWISS geflogen ist. Nach einigen Jahren als Teamleiterin ist sie nun inzwischen seit mehr als zehn Jahren für das Cabin Crew Training zuständig. Sie koordiniert und plant Inhalt und Gestaltung der Kurse zum Hospitality und Service Training für angehende Flight Attendants und ist stolz auf ihren Beruf: «Für SWISS bin ich Feuer und Flamme. Mein absolutes Highlight ist die weitreichende interne Vernetzung mit anderen Abteilungen und Mitarbeitenden. Es sind tolle Menschen.» Anliker Meran verkündet stolz, dass der Beruf Cabin Crew Member seit der Corona-Pandemie vermehrt Personen anderer Berufsgruppen anzieht. Darunter seien Männer sowie Frauen, wovon auch viele Quereinsteiger:innen mit abgeschlossenem Studium oder mehrjähriger Berufserfahrung in verschiedenen Positionen sind, wie zum Beispiel Anwält:innen. Die Freude mit Menschen zu arbeiten, überwiegt meist die extrinsischen Faktoren. Stolz ist die Mama auch darauf, ihrem Sohn Felix SWISS näher vorzustellen, der sie am Vormittag durch die Gänge des Operation Centers begleitet und dabei auch gleich noch ihren Kaffee-Konsum überwacht. «Deinen nächsten Kaffee gibts frühstens um halb zwölf», erinnert Felix seine Mutter, die das mit einem belustigten Lächeln quittiert. Gegen 13 Uhr trennen sich schliesslich ihre Wege, denn zu dieser Zeit startet für Felix die Zukunftstag-Führung von SWISS.

Jo-Jo’s basteln in der Lehrlingswerkstatt
«Ich bin Felix», stellt sich der blonde Junge mit der leuchtend roten Mütze selbstbewusst vor und schüttelt Luana die Hand. Die zwei Kinder nehmen gemeinsam an der Führung am Nachmittag teil, bei der die teilnehmenden Kinder in vier Gruppen eingeteilt werden: Afrika, Amerika, Asien und Europa. Gewappnet mit gelben Leuchtwesten und Besucherausweisen reisen sie im Car zum Flugzeug-Hangar. Bevor die jungen Gäste mit den grossen Flugzeugen Bekanntschaft machen, steht ein Zwischenstopp in der Lehrlingswerkstatt von SWISS Technik an, wo jährlich 24 Lernende ihre Berufskarriere starten. Dort reparieren sie unter anderem Flugzeugteile, die anschliessend beispielsweise direkt an die Flugzeugtüre angebracht werden können. In der Werkstatt basteln die Kinder ihre eigenen Jo-Jo’s aus Aluminium und werden von den Lernenden höchstpersönlich mit den zahlreichen Maschinen vertraut gemacht. «Den Jo-Jo zu basteln, das war cool. Aber die Maschinen sind wirklich riesig und sehen auch etwas gefährlich aus», meint Luana. Diese Bedenken teilt Felix nicht. Er begutachtet jede Maschine ganz genau, an der er vorbeiläuft. «Ich bastle gerne. Solche Maschinen könnte ich zuhause auch gebrauchen», teilt der Zehnjährige begeistert mit. Zum Schluss marschiert jedes Kind zufrieden mit seinem eigenen Jo-Jo aus der Werkstatt hinaus und hinein in den Hangar.

Ganz klein trifft auf ganz gross
Fünf Minuten müssen die Helfer:innen des Zukunftstags mit ihrem Programm warten, um den Kindern Zeit zu geben, die prächtigen Flugzeuge gebührend zu bestaunen, die vor ihnen in die Höhe ragen. Dann gibt es eine Tour um die ausgestellte Boeing-777, das grösste Flugzeug der SWISS-Flotte. Ein Fun Fact, den Luana und Felix mitnehmen: Der Treibstoff der Flugzeuge wird in den Flügeln gelagert. Begutachtet werden zudem die Triebwerke und Räder sowie der Frachtraum im Bauch des Flugzeugs. «Ich war noch nie im Frachtraum. Er ist riesig. Hier müssen echt viele Koffer Platz haben», merkt Luana an.

Eine Etage höher in der Kabine empfangen waschechte SWISS-Piloten die Kinder. Die jungen Besucher:innen haben nun genügend Zeit, sich in die Sitze der First Class zu fläzen. Felix’s Urteil: «Sehr bequem». Als ein Pilot aber den Preis von über 10'000 Schweizer Franken für einen First Class Sitz erwähnt, sind sich Luana und Felix einig: Sie würden dann doch lieber einen der 62 Business Class Sitze buchen. Das Highlight ist aber das Cockpit, welches Felix genau inspiziert. Luana deutet auf die Unmengen an Knöpfen und Schalter. «Viele der Knöpfe hier im Cockpit wurden mir schon erklärt. Aber ich habe alle vergessen», gesteht sie grinsend. Nach einem Besuch der Schlafplätze der Crewmitglieder, die durch eine kleine Treppe im vorderen und hinteren Teil des Flugzeugs zugänglich sind, überfällt die Kinder schliesslich die Müdigkeit. Im Car geht’s zurück ins Operation Center 1, wo Andreas Bracher und Evelyn Anliker Meran bereits auf ihre Kinder warten. Gemeinsam mit einem Geschenk und einem Zertifikat, das SWISS den fleissigen Beobachter:innen mitgibt. Dann gilt es, sich zu verabschieden. «Es war richtig cool», findet Felix. «Ja, ein spannender Tag», stimmt Luana zu. Und es scheint, als wäre das Strahlen der Augen dutzender Kinder auch auf das Operation Center übergegangen, denn in der Abendsonne wirkte es, als würde es glitzern.