Japan ist hochindustrialisiert, und die Japaner setzen häufig neue Massstäbe in Bezug auf Qualität, Technologie und Kundenservice. Das ist nicht viel anders als in der Schweiz, die sich ebenfalls an dieselben Grundsätze hält. So ist es nicht verwunderlich, dass Japan einer der wichtigsten Partner der Schweizer Fachleute in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation ist.
Präzision, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und eine Vorliebe für gute Qualität sind nur einige der Ähnlichkeiten oder Gemeinsamkeiten in Bezug auf die grundlegenden Werte, die in Japan und der Schweiz vorherrschen.
Werte, die die Länder einander näherbringen
Schauen wir uns das Konzept der ‘Präzision’ genauer an.
Die Schweizer Fertigkeiten, die in der akribischen Uhrmacherei und der Konstruktion präziser Waagen zum Tragen kommen, oder die detaillierte Herangehensweise an das traditionelle japanische Origami, das seinen Platz in der modernen Technik und Robotik gefunden hat, sind beides Fertigkeiten, die Exaktheit und Genauigkeit erfordern. Nichts weniger als 100% Präzision wird als perfekt angesehen.
Ebenso wird das Konzept der ‘Handarbeit’ sowohl in Japan als auch in der Schweiz sehr geschätzt und geachtet. Ob japanische Messer, die mehrfach gefaltet und geschlagen werden – eine Fertigkeit, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wird und zu perfekter Funktionalität und Design führt – oder komplizierte Schweizer Spitzen, Schokolade oder Maschinen – wenn sie handgefertigt sind –werden diese Produkte zu einem hohen Preis verkauft. Qualität wird geschätzt.
Schauen Sie sich die schweizerischen und japanischen Hightech-Zugsysteme an: Sie sind sauber, pünktlich und zuverlässig. Und wenn Sie in einem der beiden Länder Ihre Tasche oder Ihr Portemonnaie im Zug vergessen, finden Sie Ihr Hab und Gut in den meisten Fällen unversehrt am Schalter für Fundsachen wieder. Bemerkenswert ist, dass die Menschen in den beiden Ländern, die Kontinente voneinander entfernt sind, in vertrauensvollen Gesellschaften leben und arbeiten.
Diese Gemeinsamkeiten sind es, die trotz kultureller Unterschiede dafür sorgen, dass die beiden Länder auch wirtschaftlich gut zusammenpassen.
Ein Schritt zurück in die Vergangenheit
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan gehen auf das Jahr 1863 zurück, als die erste Schweizer Delegation unter der Leitung des Vertreters der Uhrenindustrie Aimé Humbert aus dem Kanton Neuenburg nach einer fünfmonatigen Seereise im Hafen von Yokohama in Japan eintraf.
Ziel war es, Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu knüpfen. Am 6. Februar 1864 wurde in Edo ein Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen Japan und der Schweiz unterzeichnet, der den Beginn der freundschaftlichen Beziehungen markierte. Es folgte eine enge politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit, die auf Vertrauen, Transparenz und gegenseitigen Interessen beruhte.
Viel später, im Jahr 1981, wurde die Schweizerische Industrie- und Handelskammer in Japan (SCCIJ) gegründet, um Schweizer Unternehmen in Japan sowie japanische Unternehmen, die an Geschäften in der Schweiz interessiert sind, zu unterstützen. Mit rund 140 Firmen- und 60 Einzelmitgliedern gehört die SCCJI heute zu den aktivsten Kammern in Japan. Sie organisiert Veranstaltungen zur Förderung der Wirtschaft und trägt aktiv zu den bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern bei.
Anfang 2009 wurde in Tokio das Freihandels- und Wirtschaftspartnerschaftsabkommen Japan-Schweiz (JSFTEPA) unterzeichnet. Mit diesem umfassenden Abkommen wurden die bereits bestehenden bilateralen Beziehungen weiter vertieft.
Im Jahr 2014 feierten die beiden Länder das 150-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen. Zur gleichen Zeit wurde der Wirtschaftsrat Japan-Schweiz (JSEC) gegründet. Dieser Rat konzentriert sich auf Informationen für und Kontakte zwischen japanischen Unternehmen mit Direktinvestitionen in der Schweiz.
Und nun...
Japan ist gegenwärtig einer der wichtigsten Partnerstaaten der Schweiz in Asien. Der Handel zwischen den beiden Ländern ist seit jeher beachtlich. Gemäss der Eidgenössischen Zollverwaltung war Japan 2017 der sechstgrösste Exportmarkt der Schweiz mit einem Anteil von 2,5% an den gesamten Schweizer Exporten nach Asien (Gesamtexporte nach Asien: 22%). Zu den wichtigsten Exportgütern gehörten: Produkte aus der Chemie-/Pharma- Industrie, Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck, Maschinen, Apparate und Elektronik. Zu den wichtigsten Wareneinfuhren aus Japan in die Schweiz gehörten: Edelmetalle, Edelsteine und Halbedelsteine, Fahrzeuge und Produkte der Chemie-/Pharma- Industrie.
Japan und die Schweiz gehören zu den 20 stärksten Volkswirtschaften der Welt mit einem hohen Entwicklungsniveau und einer starken Innovationsfähigkeit, und Japan ist traditionell mit einer starken Delegation beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos vertreten.
Basierend auf den vergangenen und aktuellen Wirtschaftsbeziehungen sowie den gemeinsamen Werten der beiden Länder ist die Luftfracht als wichtiger Faktor für die Festigung der Wirtschaftsbeziehungen in den Vordergrund gerückt.
Text: Swiss WorldCargo Marketing & Communications
Date: 11.02.2020