Ferien ist für viele die schönste Zeit des Jahres – die Tage, an denen man dem Alltag entflieht, um die Welt zu erkunden und sich zu erholen. Doch während wir entspannt ferne Länder geniessen, wird oft übersehen, dass unser Verhalten vor Ort verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt haben kann. Gerade in touristisch beliebten Regionen werden Tiere häufig ausgebeutet, um den Ansprüchen des Massentourismus gerecht zu werden.
Das traurige Bild des Tierleids im Tourismus
In vielen Ländern sind Tiere nicht nur eine Attraktion, sondern oft auch Opfer schlechter Haltungsbedingungen und Misshandlung. Aktivitäten wie Elefantenreiten- oder baden, Fotoshootings mit Tigern oder Shows mit Wildtieren scheinen auf den ersten Blick reizvoll. Doch der Schein trügt: Hinter den Kulissen dieser touristischen Attraktionen stehen häufig grauenhafte Zustände. Die Tiere werden aus ihrer natürlichen Umgebung gerissen, unter unvorstellbarem Stress gehalten und vielfach durch Gewalt und Zwang gefügig gemacht.
Dominik del Castillo, Campaigner Wildtiere bei VIER PFOTEN Schweiz, erklärt: «Elefanten etwa, die in beliebten Reisezielen für Ritte oder gemeinsames Baden genutzt werden, erleben oft brutale Trainingsmethoden. Sie werden bereits als Jungtiere von ihren Müttern getrennt und in Isolation gehalten.»
Damit die Touristen eine kurze, scheinbar harmlose Attraktion geniessen können, mussten die Tiere eine schmerzhafte Dressur über sich ergehen lassen; Verletzungen, Krankheiten und psychischer Stress sind die Folgen. Ähnlich ergeht es Tigern, die für Fotoshootings posieren müssen – häufig stark sediert und in winzigen Käfigen gehalten. Del Castillo fasst zusammen: «Der Preis für diese «Erlebnisse» ist für die Tiere viel zu hoch.»
Tierfreundlich Reisen: Nachhaltige Alternativen für unvergessliche Erlebnisse
Die gute Nachricht ist, dass tierfreundliches Reisen nicht nur möglich, sondern auch sehr bereichernd ist. Es gibt zahlreiche Alternativen, welche unvergessliche Urlaubserlebnisse bieten und bei denen der Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume im Vordergrund steht.
Ein grossartiges Beispiel dafür ist der Ökotourismus. Nationalparks und Naturschutzgebiete bieten die Möglichkeit, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten – und das ganz ohne Stress oder Eingriffe in ihr Verhalten. Safaritouren oder Vogelbeobachtungen sind nicht nur aufregend, sondern auch lehrreich und respektvoll gegenüber der Tierwelt. Die einzigen Regeln: Bedrängen oder füttern Sie die Tiere nicht und halten Sie Abstand.
Wer aktiv zum Tierschutz beitragen möchte, kann zudem Auffangstationen oder Schutzzentren besuchen. Diese Einrichtungen bieten oftmals Touren an, bei denen Sie mehr über die Rettungsarbeit erfahren und Tiere, die aus schrecklichen Verhältnissen gerettet wurden, beobachten können. Dies ist nicht nur eine ethisch vertretbare Option, sondern trägt auch dazu bei, dass die Arbeit dieser Organisationen fortgeführt werden kann. Wichtig ist jedoch, sich nicht von dem Begriff «Schutzzentrum» oder «Auffangstation» täuschen zu lassen. Viele Touristeninstitutionen nutzen diese Begriffe, um Reisende anzulocken, ohne dass es sich bei der Einrichtung um ein wirkliches Schutzzentrum handelt. Ein echtes Schutzzentrum züchtet keine Tiere, erlaubt keinen direkten Kontakt mit ihnen und bietet den Tieren die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.
Do's und Don'ts für einen tierfreundlichen Urlaub
Die Wahl eines tierfreundlichen Urlaubs erfordert oft nur kleine, aber bedeutende Entscheidungen. VIER PFOTEN hat eine hilfreiche Broschüre erstellt, die Reisenden praktische Tipps an die Hand gibt, um verantwortungsbewusst zu reisen. Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten Do's und Don'ts in den Ferien:
- Do:
- Besuchen Sie Auffangstationen oder Schutzzentren.
- Bevorzugen Sie Touren, bei denen Sie Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können, etwa in Nationalparks.
- Achten Sie aktiv auf das Tierwohl.
- Don't:
- Vermeiden Sie Aktivitäten, bei denen Tiere in Gefangenschaft zur Schau gestellt oder für Unterhaltungszwecke missbraucht werden, wie etwa Elefantenreiten oder Delfinshows.
- Kaufen Sie keine Souvenirs, die aus tierischen Produkten bestehen, wie Elfenbein, Schildpatt oder Felle.
- Nehmen Sie Abstand von Selfies mit Wildtieren – selbst wenn diese vermeintlich auf den ersten Blick unbedenklich erscheinen, steckt oft Tierleid dahinter.
Fazit: Setzen Sie ein Zeichen für den Tierschutz
Jeder von uns kann in den Ferien einen positiven Unterschied machen, indem wir tierfreundliche Alternativen wählen. Ob es um die Auswahl der Aktivitäten oder die Unterstützung lokaler Tierschutzprojekte geht – jede Entscheidung zählt. Indem wir uns bewusst für tierfreundliches Reisen entscheiden, leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume.
Besuchen Sie die Webseite von VIER PFOTEN, um mehr über tierfreundliches Reisen zu erfahren und bestellen Sie hier unsere kostenlose Broschüre. Gemeinsam können wir das Tierleid im Tourismus verringern und zu einer besseren Zukunft für alle Tiere beitragen.
Text: Vier Pfoten
Fotos: Vier Pfoten
Veröffentlicht am 01.12.24