Die britische Singer-Songwriterin Birdy, die durch ihre Hits "People Help the People" und "Skinny Love" international bekannt wurde, tritt am ersten Abend des Festivals als Headliner Act auf. Neben ihren älteren Liedern verzaubert sie das Publikum mit einer akustischen Interpretation ihres aktuellen Albums "Portraits" . Wir hatten die Gelegenheit, mit Birdy über ihren bevorstehenden Auftritt beim Zermatt Unplugged zu sprechen und etwas über ihre persönlichen Reisegewohnheiten sowie Inspirationsquellen für ihre Musik zu erfahren.
Birdy, du trittst am Musikfestival Zermatt Unplugged auf, wo du am Eröffnungsabend der Headliner Act sein wirst. Warum hast du dich entschieden, an diesem Festival aufzutreten?
Als man mir von dem Festival erzählte, klang es einfach so magisch. Ich liebe, dass es unplugged ist, und so war es eine Gelegenheit, etwas anderes mit dem Set zu machen. Das Besondere daran ist, dass wir ein Streichquartett dabei haben werden. Die Show wird in drei Teile aufgeteilt sein: zunächst nur ich und das Klavier, dann die Streichinstrumentalisten und schließlich die Band. Ich freue mich sehr darauf, auf diese Weise in einer intimen Atmosphäre auftreten zu können. Und natürlich auch darauf, in so einer schönen Umgebung zu spielen - das wird fantastisch.
Du wirst inmitten der Schweizer Alpen auftreten!
Ah, ich bin so aufgeregt! Ich war noch nie Skifahren, also hoffe ich, dass ich auch noch dazu kommen werde.
Wie wirst du von Großbritannien aus dorthin reisen?
Ich werde mit dem Flugzeug anreisen, aber ich glaube, einige meiner Bandmitglieder werden den Zug nehmen. Ich habe gehört, dass es eine der schönsten Zugfahrten im Sommer sein soll.
Spielen wir eine kurze Runde "Dies oder Das: Reise-Edition". Ich nenne dir jeweils zwei Begriffe, und du wählst den Begriff, den du beim Fliegen bevorzugst. Zuerst wirst du deinen Koffer packen müssen. Reist du mit leichtem oder mit schwerem Gepäck?
Ich liebe es, leicht zu packen, aber am Ende nehme ich immer viel zu viel mit. Das liegt daran, dass ich es immer bis zur letzten Minute aufschiebe, und dann habe ich das Gefühl, alles mitnehmen zu müssen!
Ziehst du einen frühen Morgenflug oder einen Nachtflug vor?
Ich bin eigentlich kein Morgenmensch, deshalb stehe ich nicht gerne früh auf. Aber ich fliege lieber bei Tageslicht, dann fühle ich mich irgendwie sicherer.
Bist du bereits sehr früh am Flughafen oder kommst du gerade noch pünktlich an?
Ich glaube, ich bin schon früh da, das kann ich eigentlich ganz gut. Wenn es sich aber um einen Familienurlaub handelt, ist es immer stressig, weil alle immer zu spät kommen. Wenn ich jedoch für die Arbeit reise, bin ich grundsätzlich pünktlich.
Boarding: als erste oder als letzte?
Normalerweise als letzte.
Handgepäck oder aufgegebenes Gepäck?
Handgepäck. Einfach, weil so alles schneller geht.
Fensterplatz oder Gangplatz?
Fensterplatz.
Schlafen oder wach bleiben während des Fluges?
Wenn wir auf Tour sind, sind wir immer so müde, dass wir meistens einfach direkt einschlafen. Deshalb würde ich sagen: schlafen.
Süsse Snacks oder salzige Snacks?
Salzige Snacks.
Tomatensaft oder ein Glas Champagner?
Wahrscheinlich ein Glas Champagner.
"Das Fliegen hat etwas an sich, was mich sehr emotional macht."
Britische Sängerin
Ein Buch lesen, einen Film ansehen - wir fügen hier noch eine dritte Option hinzu - Musik hören?
Ich höre wahrscheinlich meistens Musik. Ich empfinde das Fliegen tatsächlich als äusserst inspirierend. Ich glaube, das liegt daran, dass man von allem abgeschottet ist. Das Fliegen hat etwas an sich, was mich sehr emotional macht. Ich muss immer weinen, wenn es ein Langstreckenflug ist. Vor allem, wenn ich mir einen traurigen Film anschaue. Vielleicht hat etwas mit der Höhe zu tun, ich weiss nicht, warum. Geht es dir auch so?
Es hat wirklich etwas Nostalgisches an sich.
Ja, so ist es. Es ist eine gute Zeit, um zu schreiben und Musik zu hören. Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, von zu Hause wegzugehen. Ich finde, dass es immer eine gute Inspiration für das Schreiben ist, wenn ich weg von zu Hause bin.
Was sind andere Momente, in denen du Inspiration für deine Musik findest?
Normalerweise schreibe ich darüber, wenn etwas Grosses in meinem Leben passiert. Aber manchmal schreibe ich vorher darüber und merke gar nicht, worüber ich eigentlich schreibe. Und dann passiert dieses grosse Ereignis in meinem Leben, und dann habe ich plötzlich die Realisation. Es ist wirklich seltsam, das man es bereits in seinem Unterbewusstsein etwas spürt. Aber ich denke, was mich inspiriert, ist meine Umgebung. Ich bin stark von der Natur inspiriert, zum Beispiel von dem Ort, wo ich auf dem Land aufgewachsen bin. Das hat den Klang meiner frühen Alben, mich selbst als Musikerin und mein Songwriting geprägt.
Du magst die Natur, spiegelt sich das auch in deinen Lieblingsreisezielen wider?
Auf jeden Fall. Ich liebe die Schweiz, sie ist wunderschön und wir waren schon oft dort. Auf meiner letzten Tour haben wir in Lausanne gespielt, im Docks. Das war so schön - wir sind an diesem Tag im Frühling im Genfersee schwimmen gegangen, und es war der kälteste Schwimmgang, den ich je in meinem Leben gemacht habe! Während der Entstehung meiner ersten Aufnahmen habe ich tatsächlich viel Zeit in der Schweiz verbracht. Auch Indien, insbesondere Goa und die Andamanen fand ich fantastisch. Ich liebe schöne Strände und einfach am Wasser zu sein.
Hast du persönlich irgendwelche besonderen Reisegewohnheiten?
Ich mag es, mein eigenes Kissen im Flugzeug zu haben, und ich spreche immer ein kleines Stossgebet, bevor wir abheben. Aber ich glaube, das macht jeder.
Du wurdest bereits sehr jung entdeckt, mit zwölf Jahren, und bist seitdem unzählige Male aufgetreten. Hast du irgendwelche Rituale, die du machst, bevor du auf die Bühne gehst?
Normalerweise ist die grösste Herausforderung an einem Auftritt für mich das Reden auf der Bühne. Das finde ich schwierig. Deshalb brauche ich zehn, fünfzehn Minuten, in denen ich allein bin, um mich zu beruhigen und mich zu konzentrieren. Ich schliesse mich dann ein, und alle fragen mich immer, ob es mir gut geht, und ich sage ihnen, dass ich nur meine zehn Minuten brauche. Danach kann ich mich entspannen, weil ich in meiner Mitte bin, und dann bin ich einfach mit der Band zusammen und habe eine tolle Zeit. Es ist nur dieser Teil, der mich nervös macht. Aber wenn ich erst einmal auf der Bühne bin, liebe ich es.
Bist du gar nicht mehr nervös, wenn du auf der Bühne stehst?
Wenn ich eine Weile nicht mehr aufgetreten bin, dauert es etwa die Hälfte der Show, bis die Nervosität vergeht. Aber wenn ich auf Tour bin, bin ich jeweils sofort wieder drin. Jetzt bin ich schon länger nicht mehr aufgetreten. Ich denke aber, dass das Zermatt Unplugged eine ganz besondere Show sein wird, mit so viel Schönheit um mich herum, sodass ich einfach nur begeistert sein werde.
Für weitere Informationen zu Birdy: officialbirdy.com
Text: Alexia Röper
Fotos: Thibault Theodore, Hanna Bueker, Florian Aeby
Veröffentlicht am 9. April 2024