Die Legende der Internationalen Lauberhornrennen in Wengen ist fast 100-jährig – im Januar 2025 finden diese bereits zum 95. Mal statt. Zur Gründung kam es, als in den 1920er Jahren wohlhabende Engländer im Lauterbrunnental den Skisport revolutionierten: Sir Arnold Lunn hat in Mürren die allerersten Rennen in den Disziplinen Abfahrt und Slalom veranstaltet. Es entstand die noch heute als Volksrennen existierende Inferno-Abfahrt vom Schilthorn bis ins mehr als 2000 Höhenmeter weiter unten im Talboden gelegene Lauterbrunnen.
Auf der anderen Talseite, in Wengen, wollte man diese Entwicklung nicht verpassen: Ernst Gertsch war überzeugt, dass nur mit einem grossen Wettkampf sein Wengen den Anschluss nicht verlieren würde. Trotz Bedenken im Dorf, gelang es ihm 1930 die ersten Internationalen Lauberhornrennen durchzuführen. Für die Kurssetzung des Slaloms gewann er keinen geringeren als den Erfinder der Disziplin selbst: Sir Arnold Lunn.
Allererste Weltcupabfahrt am Lauberhorn
In den Folgejahren etablierten sich die Lauberhornrennen zu einem der weltweit bedeutendsten Skirennen. Und der Event schrieb weiter Geschichte: So kam am 14. Januar 1967 Wengen die Ehre zu, erster Austragungsort einer Abfahrt des damals neu gegründeten FIS Ski Weltcups zu sein. Der erste Sieger hiess Jean-Claude Killy – nicht nur wegen diesem Sieg bis heute eine Legende: Der Franzose wurde in seiner Karriere drei Mal Olympiasieger und sechs Mal Weltmeister. Er gewann 1967 in Wengen im gleichen Jahr neben der Abfahrt auch den Slalom und die daraus resultierende Kombination. Ein Kunststück, das in der mittlerweile fast 60-jährigen Weltcup-Geschichte keinem mehr gelingen sollte.
Nur ein Luxemburger hat in allen Disziplinen gewonnen
Ebenfalls einzigartig ist das Wengen-Palmares des Luxemburgers Marc Girardelli. Er ist der einzige Athlet, der alle vier Disziplinen, die in Wengen im Weltcup jemals ausgetragen wurden, gewinnen konnte: Den Slalom, die Kombination, den Super-G und die Abfahrt. Eine weitere Legende ist der Schweizer Bernhard Russi, welcher sich als «Adoptivsohn» bezeichnet, weil er die Lauberhornrennen nie auf der Originalstrecke gewinnen konnte: 1973 musste die Abfahrt wegen Schneemangels auf der anderen Seite des Berges in Grindelwald durchgeführt werden.
Auch eine Legende ist die Abfahrtsstrecke selber
Die Lauberhornabfahrt ist 4,5 Kilometer lang und damit länger als jede andere im Skiweltcup. An keinem anderen Ort erreichen die Athleten in einer Weltcupabfahrt schnellere Geschwindigkeiten als im Haneggschuss: Der Franzose Johan Clarey wurde 2013 mit unfassbaren 161.9 Km/h gemessen. Dieser Wert bildet nach wie vor Geschwindigkeitsrekord im Weltcup. Auch sehr speziell: Auf keiner anderen Abfahrt fahren die Athleten durch einen Tunnel. Dazu kommen Schlüsselstellen, deren Namen die Augen der Skifans leuchten lassen: Allen voran der Hundschopf. Dort springen die Fahrer zwischen einer steilen Felswand und einem Sicherheitsnetz ins schier Bodenlose, um unmittelbar die darauffolgende Minschkante und den Canadian Corner zu meistern. Direkt dahinter steht eine der spektakulärsten Tribünen entlang einer Weltcupstrecke – die exklusive Canadian Corner Hospitality. Nicht zu vergessen sind die beiden S, das Kernen- und das Ziel-S. Die engen Kurvenkombinationen verlangen den Skirennfahrern in höchster Geschwindigkeit alles ab – beim Ziel-S nach weit über zwei Minuten Fahrzeit!
Einmalige Bergkulisse
Viele Athleten schwärmen von der einzigartigen Kulisse. Wenn sie den Türrahmen des Starthauses betreten, ragt das weltbekannte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau vor ihnen hoch. Der legendäre Marc Girardelli beschrieb es so: «Einmal stand ich im Starthaus, war hin und weg und schaute fasziniert auf die Eigernordwand, und habe daher fast den Start verpasst… der Startrichter musste mich zurück in die Realität holen».
95-Jahr-Jubliäum im Januar 2025
Im Januar 2025 jähren sich die ersten Rennen von 1930 zum 95. Mal. Jährlich verfolgen Millionen Zuschauer diesen ikonischen Sportevent weltweit am Fernsehen. Weit über sechzigtausend sind an den drei Tagen (2025 vom 17. Bis 19. Januar) vor Ort in Wengen. Entlang der Strecke gibt es viele Locations, um die Athleten vor dem Hintergrund der magischen Bergwelt hautnah mitzuerleben: Sei es unmittelbar am Slalomhang, an der Abfahrtsstrecke oder in einer der VIP-Hospitalities am Canadian Corner, auf der Wengernalp oder in der Zielarena. Im Ziel befindet sich die grosse Zuschauertribüne sowie die VIP-Hospitality «Swiss Lounge».
Anlässlich der Rennen im Januar 2024 wurde nach Beat Feuz aus schweizerischer Sicht eine neue Legenda geboren: Marco Odermatt siegte in beiden Abfahrten (das schaffte vor ihm nur Marc Girardelli). Wird er 2025 diesen Erfolg bei der «Home of Legends»-Abfahrt wiederholen können? Wird es seit 1987 und dem Erfolg von Joel Gaspoz wieder den ersten Schweizer Slalomsieg geben? Die Legende wird weitergeschrieben…
Information
Das autofreie Dorf Wengen liegt auf einer Höhe von 1.274 Metern über dem Meeresspiegel und zählt rund 1.000 Einwohner. Das Rennprogramm der internationalen Lauberhornrennen, „Home of Legends“, umfasst 2025 einen Super-G (17.1.25), eine Abfahrt (18.1.25) und einen Slalom (19.1.25). Der Streckenrekord in der Abfahrt wird derzeit von Kristian Ghedina (Italien) gehalten, mit einer Zeit von 2:24,23 aus dem Jahr 1997. Der bisher eindrucksvollste Sieger war Franz Klammer (Österreich), der 1973 mit einem Vorsprung von 3,54 Sekunden gewann. Karl Schranz aus Österreich hat sechs Siege in der Abfahrt, den ersten im Jahr 1959. Karl Molitor hält elf Siege in verschiedenen Disziplinen in Wengen. Als die Fluggesellschaft der Schweiz unterstützt SWISS die Lauberhornrennen stolz seit 2012.
Publikationsdatum: 1. Dezember 2024
Advertorial by Verein Internationale Lauberhornrennen